Noch immer erhitzt die neue Formel 1 die Gemüter von Fans und Verantwortlichen. Im Rahmen des Bahrain GP kommt es deshalb zum Gipfeltreffen mit Bernie Ecclestone, Jean Todt und Luca di Montezemolo. Ecclestone wanderte bei seiner Ankunft zunächst unverblümt durch das Media Center und unterbreitete seine Thesen den Medien.

"Ich glaube nicht, dass die Dinge, wie sie im Moment sind, für die Öffentlichkeit akzeptabel sind", polterte er los. "Die Leute kaufen sich Tickets und kommen mit der Erwartung an die Strecke, die Formel 1 zu sehen, wie sie einmal war."

Wenig überraschend kritisierte Ecclestone einmal mehr die neuen Motoren. Zwar seien sie technisch "unglaublich", trotzdem gehörten sie nicht in die Formel 1. "Man sollte sie in Tourenwagen oder so etwas einbauen - aber nicht in der Formel 1." Sollte sich mit mehr Benzin aber das Soundproblem lösen lassen, würde er sich auch damit zufriedengeben.

Änderungen während der Saison möglich?

Die Frage ist, wie schnell sich die Formel 1 ändern soll oder muss. Nicht wenige sehen dringenden Handlungsbedarf. Das gefällt Mercedes weniger, schließlich haben sie das aktuelle Reglement am besten umgesetzt und fürchten nun um ihren Vorsprung.

Auch Luca di Montezemolo ist zum großen Treffen in Bahrain, Foto: Sutton
Auch Luca di Montezemolo ist zum großen Treffen in Bahrain, Foto: Sutton

Graeme Lowdon, Marussias Sportdirektor, glaubt fest daran, dass Regeländerungen noch während der aktuellen Saison möglich sind, wie er gegenüber Motorsport-Magazin.com erklärte: "Das ist die Formel 1. Sie macht schwierige Dinge."

"Ich glaube, Mercedes wird hinter ihnen [den Regeländerungen] stehen. Ich glaube, sie treiben sie sogar voran", gab Ecclestone überraschend zu Protokoll. "Mercedes hat zweifellos einen besseren Job gemacht und sie sollten dafür nicht bestraft werden - wir sollten die Regeln nicht ändern, um sie zu bestrafen", stellte er aber schnell klar.

Dass andere Teams - allen voran Red Bull und Ferrari - lauter nach Regeländerungen schreien als Mercedes, sei schon ein Grund für die Silberpfeile, etwas ändern zu wollen. "Sie wollen nicht, dass die Leute unglücklich sind." Was Ecclestone damit meint, dürfte klar sein: Mercedes nutzt die Formel 1 als Werbeplattform. Wird diese Plattform schlechtgeredet, ist die Plattform nicht mehr besonders gut.