Mit den neuen Power Units geht die Formel 1 mit der Zeit. Hybridmotoren, Energierückgewinnung, Benzineinsparungen sind einige der großen Themen auf dem Automobilmarkt. Adrian Newey ist von dem Weg, den die Formel 1 dabei beschreitet, nicht ganz überzeugt, denn er stellt die Hintergründe in Frage.

"Wenn man sich Dinge wie eine Batterie ansieht, dann ist ein elektrisches Auto nur dann grün, wenn es seine Energie aus einer grünen Quelle bekommt", zeigte er auf. "Wenn sie ihre Energie aus einem Kohlekraftwerk bezieht, dann ist sie überhaupt nicht grün." In Bezug auf die Formel 1 kommt hinzu, dass viel Aufwand sowohl in die Herstellung der Batterie als auch des Autos an sich geht, weshalb sie so teuer sind.

"Ob einem das einen negativen oder einen positiven CO2-Fußabdruck einbringt, hängt vom Lebenszyklus des Autos ab - wie viele Kilometer es fährt, fährt es gemütlich mit konstanter Geschwindigkeit auf der Autobahn oder fährt es Start-Stop in der Stadt", stellte Newey in den Raum. "Also ist das Konzept, dass ein Hybrid-Auto automatisch grün ist, eine plumpe Vereinfachung", verdeutlichte er.

Zudem sieht er bei gleichen Kosten andere Möglichkeiten, Benzin einzusparen. "Man macht es [das Auto] leichter, man macht es aerodynamischer - das sind beides Dinge, in denen die Formel 1 gut ist. Dieses Jahr zum Beispiel sind die Autos jedoch zehn Prozent schwerer, und das als direkte Folge der Hybrid-Teile", kreidete er an. "Technisch gesehen - um vollkommen ehrlich zu sein - ist es etwas fragwürdig."

Auch aus sportlicher Sicht kann er Effizienz, Strategie und ökonomischem Fahren nichts abgewinnen, denn das sei bei den Sportwagen angesiedelt, was eine etwas andere Art des Rennfahrens sei. "In der Formel 1 sollte es um Aufregung gehen. Es sollte darum gehen, dass Mensch und Maschine in jeder Runde ans Maximum gehen."