Wird die neue Formel 1 bereits wieder umgekrempelt, bevor sie so richtig begonnen hat? Geht es nach Bernie Ecclestone und Luca di Montezemolo, fehlt der Königsklasse des Motorsports derzeit das Spektakuläre. Vor allem die zahlreichen Beschwerden hinsichtlich des neuen 'Flüstertons' der Boliden stoßen vor allem dem Formel-1-Zampano sauer auf. Von jeher hatte sich Ecclestone gegen die technische Revolution gewehrt. Auch Ferrari-Boss di Montezemolo gilt als Fan des Spektakels und kann der neuen Spritspar-Mentalität der Serie nicht viel abgewinnen. Bei einem Treffen in London sollen zwischen den beiden nun erste Gespräche geführt worden sein, um der Formel 1 zumindest etwas den 'alten Glanz' wiederzubringen.

Kürzere Rennen und kein Fuel-Flow-Meter?

Wie die Gazzetta dello Sport berichtet, seien bei dem Treffen erste Ansätze diskutiert worden, wie zumindest der vieldiskutierte Motorensound wieder an das Level der vergangenen Jahre angepasst werden könnte. So soll zum einen eine Kürzung der Rennen im Raum stehen, um die Motoren näher an die maximal erlaubten 15.000 Umdrehungen pro Minute zu bringen. Auch soll somit die Action auf der Strecke erhöht werden. Zudem soll die direkt mit der Motorenleistung verbundene Menge des Benzinflusses nicht mehr kontrolliert werden, was für das heiß-debattierte FIA-Fuel-Meter wohl das Ende bedeuten würde.

"Es ist eigentlich ganz einfach", konstatiert Renault-Motorenchef Remy Taffin gegenüber Tuttosport. "Wenn du mehr Sound in den Motoren willst, musst du die Drehzahl erhöhen. Normal dürfen die Boliden per Reglement bis 15.000 Umdrehungen pro Minuten gehen, aufgrund der Durchflussbeschränkung des Sprits sind es aber effektiv nur 12.000 U/min. Am Ende der Geraden, wenn die Piloten früher vom Gas gehen, um Sprit zu sparen, fällt die Zahl noch auf unter 11.000 U/min." Im Rahmen des Großen Preises von Bahrain sollen nun bereits die nächsten Gespräche geführt werden - dieses Mal im Beisein von FIA-Präsident Jean Todt.

Lewis Hamilton, der zuletzt den Großen Preis von Malaysia gewann, kann mit den angedachten Änderungen nichts anfangen. "Als Michael Schumacher fünf Weltmeistertitel in Serie gewann, hat Montezemolo nichts gesagt", meinte der Mercedes-Pilot mit einem Grinsen im Gesicht. "Auch McLaren und Red Bull haben nichts gesagt, als sie alle ihre Titel gewannen. Aber sobald jemand anderer an der Spitze steht sagen sie etwas. Das liegt in der Natur der Sache."