Nach dem ersten Rennen in Australien fragt sich die Formel-1-Welt: Wie stark ist Red Bull? Trotz größerer Probleme mit der Power Unit von Renault schaffte es Daniel Ricciardo auf Platz zwei. Zwar wurde der Australier später disqualifiziert, die Platzierung ist aber ein Indiz dafür, was der RB10 zu Leisten im Stande ist, sollte die Power Unit ordentlich funktionieren.

Daran, dass der Motor die einzige Baustelle ist, besteht laut Red Bull Boss Dietrich Mateschitz kein Zweifel: "Ja, ausschließlich. Ich glaube, dass unser Auto einmal mehr 'State of the Art' ist, aber um das zu beweisen, braucht es auch eine in Software wie Hardware perfekte Power Unit", so der Österreicher gegenüber der APA.

Seit Beginn des Jahres setzt Red Bull Renault unter Druck und macht die Franzosen allein für die Probleme beim Weltmeisterteam verantwortlich. Eine Alternative zu Renault gäbe es schlichtweg nicht, wie Mateschitz meint. "Wohl nur jene, einen Motor selbst zu machen." Dass Ferrari oder Mercedes ausgerechnet ihrem größten Rivalen Motoren liefern würden, darf wohl ausgeschlossen werden.

Cosworth-Motoren haben in der Formel 1 Tradition, Foto: Sutton
Cosworth-Motoren haben in der Formel 1 Tradition, Foto: Sutton

Die Aussage des Österreichers ist nicht ganz ohne: Anfang des Jahres gab es bereits Gerüchte, wonach Red Bull die Motorenschmiede von Cosworth übernehmen und einen eigenen Motor entwickeln könnte. Cosworth lieferte bis zur letzten Saison Aggregate für Marussia, musste die Königsklasse aber wegen des neuen Reglements aufgeben.

Schon in Bahrain voll da?

Die perfekte Power Unit sollen Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo schon bald haben, wie Mateschitz glaubt: "Ich bin zuversichtlich, dass das schnell gehen wird und wir ab dem dritten Rennen zu Mercedes aufschließen können." Zu Mercedes aufschließen - ein ambitioniertes Ziel, das der Multimilliardär ausgibt.

Zwar überraschte Ricciardo in Australien mit guter Performance, auf die Silberpfeile fehlte allerdings ein ganzes Stück. Von anderthalb Sekunden sprach Dr. Helmut Marko unlängst. Auch die Abstandsentwicklung während des Rennens zeigt da eine deutliche Tendenz. Trotzdem bleibt Mateschitz bei seinem Kurs. Für alle Beteiligten sei der fünfte Titel in Folge Zielsetzung.