Wirft man einen Blick auf die Kilometerbilanzen der Testfahrten 2014 kann es eigentlich nur einen Favoriten für den Saisonauftakt geben: Mercedes. "Im Moment sind wir, was den Motor angeht, das Maß aller Dinge", meinte Niki Lauda selbstbewusst. "Alle Fahrer der Mercedes-Motoren sagen, dass der Motor sehr leicht zu fahren ist und die Leistung bringt."

Auch die Konkurrenz, beispielsweise in Person von Christian Horner, rechnet mit einer Dominanz der Silberpfeile. "Wenn sie in Melbourne zwei Runden vor der Konkurrenz ins Ziel kämen, dann wäre das keine Überraschung - basierend auf dem, was wir bei den Vorsaisontests gesehen haben. Der Vorsprung ist massiv", räumte er ein. "Um ehrlich zu sein weiß ich nicht, wo wir momentan wirklich stehen, aber mit den Mercedes-Teams können wir definitiv noch nicht mithalten."

Andere, wie etwa Ex-Formel-1-Pilot Rubens Barrichello, sind sich ob des Favoriten nicht ganz so sicher. "Das Team, das es zu schlagen gilt, ist momentan Mercedes, aber Williams ist da", betonte er und äußerte die Hoffnung, dass sein Landsmann Felipe Massa nicht nur um Siege, sondern auch den Titel mitfährt. "Mercedes und Williams scheinen in guter Verfassung zu sein", meinte auch Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali.

Mit Nico Rosberg äußerte selbst einer der Mercedes-Piloten leichte Zweifel an der Stärke der Silberpfeile. "Unser Wintertestprogramm verlief insgesamt besser als erwartet. Aber erst beim ersten Grand Prix des Jahres werden wir sehen, wie gut wir im Vergleich zu unserer Konkurrenz wirklich aufgestellt sind. Denn die Wintertests sind nie ganz aussagekräftig, ganz besonders angesichts der neuen Regeln in diesem Jahr", sagte er. Auch Lauda räumte ein, dass Mercedes dem Feld wahrscheinlich nicht weit enteilt ist. "Ferrari ist möglicherweise immer noch ungefähr gleichauf mit Mercedes", vermutete er.

Redaktionkommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es gibt auf technischer Seite viele Punkte, die für Mercedes sprechen. Dass den Jungs in Brackley und Brixworth ein großartiger Entwurf gelungen ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Aber auch Mercedes hatte Probleme mit der Zuverlässigkeit und bei den neuen Power Units kann der kleinste Fehler zum Ausfall des gesamten Systems führen. Und nicht vergessen sollte man auch, dass der Motor allein noch keinen Sieger macht. Langeweile im Albert Park ist trotz der silbernen Dominanz bei den Testfahrten also nicht zu befürchten.(Annika Kläsener)