Anfang des Jahres übernahm Ron Dennis bei McLaren wieder das Ruder und heuerte Eric Boullier als Renndirektor an, während es um Teamchef Martin Whitmarsh still wurde. Jetzt brach Dennis erstmals sein Schweigen über die neue Order bei McLaren und den früheren Teamchef. "Gewisse Personen waren verwirrt und hatten den Fokus verloren", nannte Dennis die Gründe für den Machtwechsel im Team. Ob Whitmarsh in einer anderen Funktion bei McLaren eine Zukunft hat, wollte der Brite nicht sagen. "Das ist eine Sache zwischen uns. Martin ist mein Freund und wird immer mein Freund sein. Deshalb bleiben sämtliche Gespräche zwischen uns bis es einen Entschluss gibt", betonte Dennis.

Seit 2009 saß Whitmarsh im McLaren-Chefsessel, allerdings konnte er in dieser Zeit weder einen WM-Titel nach Woking holen, noch verhindern, dass McLaren im Vorjahr von der Konkurrenz in Grund und Boden gefahren wurde. 2013 blieben die McLaren-Piloten erstmals seit 1980 in einer Saison ohne Podestplatz. Für Erfolgsmensch Ron Dennis ist diese Schmach inakzeptabel. "Wir werden ganz schnell wieder konkurrenzfähig sein - schneller als es die Leute erwarten", sagte Dennis. "Ich glaube daran, dass wir dieses Jahr wieder Siege einfahren werden. Ich habe jedem in der Firma klargemacht, dass wenn sie mir folgen, wir wieder gewinnen werden. Wer mir nicht folgt, wird nicht mehr Teil der Firma sein."

Restrukturierung bei McLaren

Dennis ist bewusst, dass sein Führungsstil nicht bei allen gut ankommt. "Ich weiß, dass das hart klingt und ich weiß wie manche Leute über meinen Führungsstil denken. Dass ich auf jedes Detail achte, sehen viele negativ. Ich sehe das als etwas Positives", betonte der Brite. Dennis hat allerdings nicht vor, an den Rennwochenenden an der Boxenmauer zu stehen. "Ich habe nicht die Absicht das GP-Team zu leiten. Ich werde das Team beobachten, beraten und meine Macht dazu nutzen, Veränderungen vorzunehmen, sollten diese notwendig sein. Momentan befinden wir uns in einer Restrukturierungsphase, die vor allem die Fabrik betrifft. Dort herrscht die Macht, dort wird das Auto schneller gemacht", erklärte Dennis.

Wie am Donnerstag bekannt wurde, wird McLaren in den ersten Saisonrennen ohne Titelsponsor antreten. "Wir stehen mit einigen Firmen in Verhandlungen. Ich bin optimistisch, dass eher früher als später ein Deal zustande kommen wird", verriet Dennis auf einer Pressekonferenz am Donnerstag in Woking. "Wenn man eine Serie von enttäuschenden Ergebnissen hat, dann drückt das die Preisliste nach unten. Aber ich werde das nicht akzeptieren, denn ich weiß zu was dieses Team imstande ist", so Dennis. Ursprünglich wollte McLaren nach dem Saisonfinale 2013 einen Nachfolger für Hauptsponsor Vodafone bekannt geben. Seit 2007 fungierten Vodafone und McLaren als Partner.