Nach drei Jahren bei Williams suchte Pastor Maldonado Ende 2013 das Heil in der Flucht und heuerte bei Lotus an. Der Venezolaner bescherte Williams in Barcelona 2012 den nach Jahren lang ersehnten Grand-Prix-Sieg, doch das Ende verlief nicht problemfrei. Immer wieder fühlte sich Maldonado benachteiligt und kam in den letzten Saisonrennen 2013 nicht mehr mit seinem Arbeitsgerät zurecht. Das war für ihn aber nicht der Grund, dem Team den Rücken zu kehren.

"Ich wusste immer, als ich zu Williams kam, dass es nicht für den Rest meines Lebens sein würde", scherzte Maldonado im Interview mit der offiziellen Formel-1-Seite. Nach drei Jahren und einem sehr wichtigen Grand-Prix-Sieg sei ihm einfach aufgefallen, dass keine sichtbaren Verbesserungen mehr folgten. "Ich habe auf eine erfolgreiche Saison 2013 gehofft, aber das trat nicht ein. Ich habe meine persönliche Sicht der Dinge, daher entschied ich zu wechseln."

Ungeachtet der Differenzen und fehlenden Entwicklungen ist Maldonado von Williams überzeugt. Sie hätten es in den letzten Jahren nur nicht geschafft, ihre Stärke zu zeigen. "Sie waren einfach nicht in der Lage, die Teile des Puzzles richtig zusammenzusetzen", so die Analyse des heutigen Lotus-Piloten.

Pastor Maldonado bescherte Williams den so lang ersehnten Sieg in Spanien 2012, Foto: Sutton
Pastor Maldonado bescherte Williams den so lang ersehnten Sieg in Spanien 2012, Foto: Sutton

Nun steht er bei Lotus vor einer neuen Herausforderung, denn als Nachfolger von Kimi Räikkönen tritt er ein großes Erbe an. Der Wechsel nach Enstone war für Maldonado aber immer die erste Wahl. "Sie haben oftmals gezeigt, dass sie an der Spitze mithalten können - trotz des intensiven medialen Drucks, dem sie 2013 ausgesetzt waren", lobte der Venezolaner seinen neuen Rennstall. "Daher habe ich das Team gewählt und ich habe herausgefunden, dass sie ein lustiges Team mit witzigen Menschen sind - und auch lustigen Fans."

Dass es aber auch bei Lotus manchmal nicht so spaßig zugeht, zeigte das ein oder andere teaminterne Duell zwischen Räikkönen und Romain Grosjean, das beim Indien GP in bekannten Funksprüchen von der Box gipfelte. Doch Maldonado freut sich auf die Herausforderung, gegen Grosjean die Saison zu bestreiten. Die beiden Piloten kennen sich bereits seit vielen Jahren und traten schon in verschiedenen Nachwuchs-Kategorien gegeneinander an. "Ich respektiere ihn sehr. Ich kann mich daran erinnern, dass die Leute in der Formel 1 vor ein paar Jahren nicht an sein Talent glaubten, aber ich tat das immer, denn ich kann bezeugen, wozu er in der Lage ist", gab es viele Vorschusslorbeeren für den künftigen Teamkollegen. "Hoffentlich können wir gemeinsam viel für das Team erreichen. Warum sollten wir nicht gemeinsam um die Konstrukteurs-WM kämpfen?"