So sehr die Verantwortlichen von Caterham von neuen Fahrern und neuen Projekten schwärmten, so sehr hing gleichzeitig auch das Damoklesschwert über dem Team aus Leafield. Denn Teambesitzer Tony Fernandes will endlich Ergebnisse sehen - vier Jahre ohne Punkte sind für ihn mehr als genug. "Meine Nachricht an die 250 Menschen hier", sagte er in der Fabrik, "ist, dass wir es dieses Jahr schaffen müssen. Das ist sie - die letzte Chance. Wir haben euch die beste Infrastruktur, die bestmöglichen Fahrer gegeben, aber nun liegt es an euch allen, da rauszugehen und es zu tun."

Ein weiteres Jahr hinterherzufahren kommt für Fernandes nicht in Frage. "Wenn wir hinten liegen, dann glaube ich nicht, dass ich weitermachen werde", stellte er klar. In diesem Fall würde das Team möglicherweise zum Verkauf stehen. "Nichts ist in Stein gemeißelt, aber nach fünf Jahren ohne Punkte gibt es eine Grenze, was die Geduld, das Geld, die Motivation und so weiter angeht. Daher ist es ein wichtiges Jahr", betonte er.

Er müsse das Gefühl haben, dass sich das Team irgendwohin bewegt. "Wenn ich den Eindruck habe, dass wir mitkämpfen können, dann ist das großartig, aber wenn wir nicht mitkämpfen können, dann müssen wir uns ernsthaft selbst überprüfen und uns fragen: Macht das Sinn?" Wenn das Team nach wie vor zwei Sekunden hinter der Konkurrenz liege, habe es keine Fortschritte gemacht.

Die klaren Aussagen sollen aber nicht bedeuten, dass Fernandes nicht an sein Team glaubt, wie er unterstrich: "Ich sage diese Dinge in dem Glauben, dass wir unsere Leistung abliefern werden. Sonst wäre ich nicht hier."

Formel 1 vs Fußball

Doch nicht nur ein mögliches Scheitern seines Teams könnte Fernandes zu einem Ausstieg aus der Formel 1 bewegen, auch dem derzeitigen Konzept kann er nur wenig abgewinnen. Der Besitzer der Queens Park Rangers vergleicht die Königsklasse mit Fußball. "Jede Woche gehe ich zu einem Spiel und bin höllisch nervös, egal ob wir gegen Yeovil, Doncaster oder Leicester spielen, denn Fußball ist unvorhersehbar. Es ist kein Geheimnis, dass die Menschen mehr dafür bezahlen, um Fußball zu sehen, die TV-Rechte befinden sich im Wachstum ebenso die Zuschauermassen weltweit. Also was machen sie richtig, was wir in der Formel 1 nicht richtig machen?", fragte er und lieferte die Antwort hinterher.

"Wir verbringen die ganze Zeit damit, zu sehen, wie lang ein Stück Rohr sein soll oder wie gut Kers ist und so weiter, aber die Rennen bleiben dieselben, mit denselben drei oder vier Teams, die gewinnen. Es gibt keinen Underdog, der reinkommt", kritisierte er. "Der Sport muss sich selbst prüfen."