Mark Webber hat in seinen zwölf Jahren in der Formel 1 gegen so manch starken Gegner gekämpft und insgesamt neun Siege eingefahren. Wer für ihn die stärkste Konkurrenz war, muss der Australier nicht lange überlegen. "Es bewegt sich wahrscheinlich zwischen Seb und Fernando", schwankte Webber zwischen Sebastian Vettel und Fernando Alonso. "Du musst alles zusammenpacken - es ist schwer zu sagen."

Es sei immer darum gegangen, das Gesamtpaket weiter zu optimieren, bezog sich Webber auf Beispiele wie den Umgang mit den Reifen, Auftanken oder eine schnelle Runde im Qualifying. Deshalb ist der Australier unentschlossen. "Am Sonntag ist Fernando über zwei Stunden schwer zu schlagen - das steht außer Frage", erklärte Webber der BBC. "Auf eine Runde, denke ich nicht, dass er auf einem Level mit Seb ist. Aber an Sonntagen ist es zwischen den beiden sehr, sehr eng." Auch Mercedes-Pilot Lewis Hamilton zählte er zu den großen Gegnern, aber der Brite ist laut Webber nicht so sehr eine Maschine wie Vettel und Alonso.

Einer seiner Tiefpunkte

Ein großer Name fehlt den meisten in dieser Aufzählung: Michael Schumacher. Dafür hat Webber aber eine einfache Erklärung: "Ich bin nicht wirklich gegen Michael gefahren, denn er war bei Ferrari und ich war irgendwo anders", bezog sich Webber auf die Anfänge seiner Karriere, als er bei Minardi, Jaguar oder Williams nie im wirklichen Duell mit dem siebenfachen Weltmeister stand. "Als ich dann im Red Bull fuhr, war er im Mercedes, der weiter hinten war." Im Gegensatz dazu hätte sowohl zu Alonso als auch Vettel der direkte Vergleich in Sachen Material bestanden.

Eine Situation im Duell mit Schumacher wird Webber aber vermutlich nie vergessen: Schumachers Manöver in der Rascasse im Monaco-Qualifying 2006. "Es war grauenhaft, absolut grauenhaft", machte Webber keinen Hehl aus seiner Meinung. "In der Mitte des Qualifyings stoppen, damit der Rest von uns keine Runde fährt, war sicherlich einer seiner Tiefpunkte."

Webber geht sogar noch einen Schritt weiter und spricht davon, dass auch diese Dinge ein Teil von Schumachers Vermächtnis in der Formel 1 sind. "Das waren die Entscheidungen, die er damals getroffen hat - und er hat ein paar davon getroffen", übte Webber Kritik. Für Webber gibt es Grenzen, wie das gegenseitige Abschießen und auch einen gewissen Respekt-Faktor. Speziell beim Blick zurück auf Monaco 2006, wo Schumacher nach dem Qualifying disqualifiziert und ans Ende des Feldes versetzt wurde, hat Webber eine klare Meinung: "An diesem Tag hat er einen großen Fehler gemacht."