Nach den Siegen in Bahrain und Spanien war Fernando Alonsos Hoffnung groß, endlich den ersten WM-Titel in Diensten von Ferrari zu feiern. Doch da der Asturier keinen einzigen weiteren Triumph mehr folgen ließ, wies er schlussendlich den stattlichen Rückstand von 155 Punkten auf Sebastian Vettel auf, der ihm erneut die Show stahl. Bei der Scuderia glaubt man, dass nicht so sehr der viel diskutierte Windkanal am Leistungsabfall Schuld war, sondern das Entwicklungsprogramm ab Kanada.

"Ich bin mir nicht sicher, ob man sagen kann, dass es an der Kalibrierung des Windkanals lag", meinte Technikchef Pat Fry gegenüber Autosport. "Durch den Winter hatten wir eine ordentliche Entwicklungsperiode und einen vernünftigen Entwicklungsverlauf." Auch habe das Upgrade-Paket für die ersten Rennen gut funktioniert, doch in Montreal sei es zum großen Bruch gekommen. "Wir haben ein anderes Karosserie-Teil nach Kanada mitgenommen, über das wir uns nicht ganz sicher waren und uns einige Probleme bereitete", erklärte der Brite. "Wenn man mich fragen würde, wann unsere Entwicklung ins Stocken geraten ist, würde ich sagen, vermutlich zu dieser Zeit."

Des Weiteren hätte auch Pirellis Änderung der Reifenkonstruktion während der Saison Ferrari nicht in die Karten gespielt, gab Fry zu, denn die ursprünglichen Pneus hätten zu den Stärken der Scuderia gezählt. Plötzlich habe es aber Probleme mit dem Aufwärmen des schwarzen Goldes gegeben und es sei auch zu oft zum Überhitzen gekommen. "Es lag nicht am Design oder einer Simulation, es war einfach die Wahl der Reifen. Als sich die Dinge änderten, sind wir deswegen zurückgefallen", schilderte Fry, merkte jedoch an: "Aber es liegt an uns zu versuchen, dass das Auto mit dem, was wir haben, funktioniert."