Mark Webber setzte nach zwölf Jahren in der Formel 1 einen Schlusspunkt und versucht sein Glück mit Porsche auf der Langstrecke. Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist überzeugt, dass Webber weiterhin in der Königsklasse wettbewerbsfähig hätte sein können, wenn er denn gewollt hätte. "Er war immer noch auf einem extrem hohen Level unterwegs. Das Problem ist, dass Mark die Liebe zur Formel 1 verloren hat und bereit ist für eine neue Herausforderung in seinem Leben. Er ist aufgeregt, was diese Herausforderung angeht und die Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen, ist richtig", meinte Horner gegenüber Autosport.

Der Brite wird nimmermüde, zu betonen, dass Webber unterschätzt wurde. Das liegt seiner Ansicht nach daran, dass Webber fünf Jahre lang gegen Sebastian Vettel blass aussah, wobei den Leuten nicht klar gewesen sei, wie stark der Deutsche ist. Selbst bei Webber selbst, so glaubt Horner, wird es eine Weile dauern, ehe er begreift, wie stark sein Teamkollege eigentlich war. "Das wird seine eigene Leistung in ein anderes Licht rücken", ist Horner überzeugt.

"Mark Webber ist ein ausgezeichneter Rennfahrer. Er hatte zu Beginn seiner Karriere den Ruf, ein Spezialist für eine Runde zu sein. Es liegt nur an dem Level, auf dem sich Sebastian konstant bewegt, dass sich für Mark ein anderer Blickwinkel ergeben hat. Er hat einige fantastische Rennen bestritten und es war einfach nur unglücklich für ihn, dass Sebastian während seiner Karriere auf den Plan getreten ist. Ohne Sebastian wäre er womöglich Weltmeister geworden", stellte er klar.

Vettel qualifizierte sich in den fünf gemeinsamen Jahren mit Webber im Schnitt auf Position 2,92. Der Schnitt des Australiers liegt bei 4,82. 44 Poles fuhr Vettel in dieser Zeit ein, Webber kommt auf 13. Was die Positionen im Rennen angeht, ist der Unterschied in etwa so deutlich wie bei den Startplätzen. Bei Vettel liegt der Mittelwert bei 2,98, bei Webber beträgt er 4,62. Da es jedem Rennfahrer aber in erster Linie um Siege geht, dürfte Webber am meisten schmerzen, dass er in den fünf gemeinsamen Jahren bei Red Bull neun Rennen gewann, während Vettel 38 Mal jubeln durfte.

Webbers Wert für Red Bull wird beim Blick auf das Teamergebnis deutlich. Im Zeitraum von 2010 bis 2013 trug er zu 40,19 Prozent zu den Punkten des Teams bei. Zum Vergleich: Bei Ferrari beteiligte sich Felipe Massa nur mit 32,52 Prozent am Gesamtergebnis der Scuderia.