Die Formel-1-Saison 2013 ist Geschichte. Zeit, um einen Blick auf die Neuankömmlinge des Jahres zu werfen. Wie haben sich die fünf Rookies geschlagen. Wer fiel positiv, wer negativ auf. Motorsport-Magazin.com nimmt die Rookies 2013 unter die Lupe.

Valtteri Bottas

Der Williams-Pilot startete mit einer Menge Vorschusslorbeeren seine erste Saison. Zu Beginn lieferten die Leistungen keine Bestätigung - nicht zuletzt durch den schlechten Williams. Im Vergleich zu seinem Teamkollegen Pastor Maldonado setzte er aber ein Ausrufezeichen: 13:6 im Qualifying. Darunter auch sein Husarenritt in Kanada, als er den Williams auf Startplatz drei stellte.

Valtteri Bottas holte in Austin wichtige Punte, Foto: Sutton
Valtteri Bottas holte in Austin wichtige Punte, Foto: Sutton

Auf seine ersten Punkte musste Bottas allerdings lange warten: Im vorletzten Rennen klingelte es endlich im Punktebeutel. Dieses eine Ergebnis reichte aus, um den erfahreneren Maldonado auch in der Gesamtwertung zu überholen. Von Motorsport-Magazin.com bekommt er dafür die Durchschnittsnote 3,63. Die Formkurve des Rookies ging aber stetig nach oben und im kommenden Jahr dürfen wir wohl einiges von ihm erwarten.

Esteban Gutierrez

Der Mexikaner sah sich bei Sauber mit starker Konkurrenz konfrontiert: Nico Hülkenberg. Das wurde in den Qualifyings mehr als deutlich, denn nur ein einziges Mal startete er vor seinem Teamkollegen - im Rennen meist ein ähnliches Bild. Zu Beginn der Saison fiel der Sauber-Pilot vor allem durch selbstverschuldete Kollisionen auf - beispielsweise mit Adrian Sutil in China. Später gestand er ein, unter welchem Druck er in dieser Zeit stand, denn die Erwartungen aus der Heimat waren enorm und auch die Spekulationen rund um die finanzielle Situation von Sauber gingen nicht spurlos an ihm vorbei.

Esteban Gutierrez ist Rookie des Jahres, Foto: Sutton
Esteban Gutierrez ist Rookie des Jahres, Foto: Sutton

Mit wachsender Erfahrung ging die Leistungskurve aber deutlich nach oben. In Spanien fuhr er als einziger Rookie in dieser Saison neun Runden an der Spitze, in Japan mit einem super Rennen von Rang 14 in die Punkte. Mit Rang sieben gelang dem Mexikaner die beste Saisonplatzierung aller Rookies und zudem untermauere er seine Zweikampfstärke. Das blieb nicht unbemerkt, denn Gutierrez wurde zum Rookie des Jahres auserkoren. Das sieht Motorsport-Magazin.com ähnlich, denn mit einer Durchschnittsnote von 3,58 landete er auf Platz eins der Rookies.

Giedo van der Garde

Nach Beginn der Saison galt für den Niederländer die Devise: Es kann nur besser werden. In den ersten sieben Rennen bildete er fünf Mal das Schlusslicht und fiel vor allem durch Fehler auf. In Kanada zog er den Unmut des halben Feldes auf sich, weil er blaue Flaggen ignorierte und zu allem Überfluss Mark Webbers Flügel bei der Überrundung demolierte.

Giedo van der Garde überzeugte in manchem Qualifying, Foto: Sutton
Giedo van der Garde überzeugte in manchem Qualifying, Foto: Sutton

Eine Stärke kristallisierte sich 2013 aber heraus: Van der Garde ist ein Qualifyer. Unter widrigsten Bedingungen stellte er seinen Caterham in Spa auf Startplatz 14. In Monaco kam er auf Platz 15. Im Rennen lag er sogar trotz eines unplanmäßigen Boxenstopps zwischendurch auf Rang sechs. Der Niederländer ist sicher kein kommender Weltmeister, aber seine Formkurve zeigte im Verlauf der Saison nach oben. Das honoriert Motorsport-Magazin.com mit der Gesamtnote 3,75

Jules Bianchi

Der Franzose gilt als eines der großen Talente in der Formel 1. Das stellte er selbst im meist deutlich unterlegenen Marussia unter Beweis. In seinem erst zweiten Rennen in der Königsklasse bugsierte er seinen Boliden in Malaysia auf den 13. Rang. Bis zum Saisonende konnte keiner der Hinterbänkler diese Marke mehr toppen und so bescherte Bianchi seinem Team den zehnten Platz bei den Konstrukteuren.

Jules Bianchi - nicht nur für Schall und Rauch, Foto: Sutton
Jules Bianchi - nicht nur für Schall und Rauch, Foto: Sutton

Bianchi holte in fast allen Fällen das Maximum heraus und platzierte seinen Marussia den Umständen entsprechend. Die einzig unsichere Variable ist Teamkollege Max Chilton. Bianchi bügelte den Briten bei nahezu jeder Gelegenheit. In 17 von 19 Rennen landete der Franzose vor Chilton. Damit fehlte ihm aber der teaminterne Konkurrenzkampf und es ist schwierig einzuschätzen, wie gut Bianchi wirklich ist. Für Motorsport-Magazin.com ist er mit einer Durchschnittsnote von 3,65 dennoch der drittbeste Rookie.

Max Chilton

Der Marussia-Pilot erhält von Motorsport-Magazin.com die schlechteste Durchschnittsnote aller Rookies. 4,32 geht aber komplett in Ordnung, denn der Brite hat sich über die gesamte Saison nicht mit Ruhm bekleckert. Sowohl im Qualifying als auch im Rennen ist die Bilanz ernüchternd: Er blieb 17 Mal hinter Teamkollege Jules Bianchi zurück. Insgesamt war Chilton in zwölf Rennen das Schlusslicht - eine traurige Quote von 63 Prozent.

Max Chilton blieb hinter den Erwartungen zurück, Foto: Sutton
Max Chilton blieb hinter den Erwartungen zurück, Foto: Sutton

Wenn der Brite überhaupt irgendwann in den Fokus rückte, waren es meist keine rühmlichen Aktionen. Ein Beispiel ist seine gefährliche Kollision mit Pastor Maldonado in Monaco. Auch in den Rennen fiel er als derjenige auf, der als einziger mehrfach überrundet wurde oder schier irrwitzige Rückstände hatte. Sowohl in Japan als auch Brasilien landete er deutlich hinter der direkten Konkurrenz, obwohl diese Durchfahrtsstrafen zu absolvieren hatte. Lediglich eine positive Meldung zu Max Chilton gibt es 2013: Er war der einzige Pilot, der jedes einzelne beendete.