Trotz sechs Zehntelsekunden Vorsprung auf Nico Rosberg und der überlegenen Pole-Position für das Formel-1-Saisonfinale in Sao Paulo will Sebastian Vettel noch nicht über einen möglichen neunten Sieg in Folge nachdenken. Bevor es am Sonntag ein letztes Mal im Jahr 2013 ins Rennen geht, wird der jüngste Vierfach-Champion der Geschichte mit seinem Team alle Eventualitäten erörtern und Szenarien durchkauen, um auch den brasilianischen Fans die mittlerweile berühmten 'Vettel-Donuts' nicht vorenthalten zu müssen.

"Wir dürfen zwar am Setup nichts mehr verändern, jedoch gibt es noch so viel, wie man die Performance des Autos für das Rennen weiter verbessern kann", verrät der Weltmeister. "Beispielsweise muss ich mit meinen Ingenieuren genau besprechen, bei welchem Wetter wir mit welcher Frontflügel-Einstellung fahren, um eine maximale Stabilität und Geschwindigkeit bei gleichzeitiger Minimierung des Reifenverschleißes haben. Da kann man viel falsch machen, wie auch bei den strategischen Entscheidungen wie etwa Boxenstopps oder Reifenwahl. Wir werden heute noch lange zusammensitzen und alle möglichen Szenarien durchsprechen, dass im Rennen keine großen Überraschungen auf uns zukommen können."

Mit einem weiteren Sieg würde Vettel mit dem neunten Sieg in Serie den Uralt-Rekord von Alberto Ascari einstellen, dem dies saisonübergreifend 1953/54 gelungen war. Jedoch stellt er sich beim letzten Rennen der Saison auf einen harten Kampf ein: "Vor allem Nico Rosberg war hier im Regen sehr stark unterwegs, Fernando Alonso steht ziemlich weit vorne und auch außerhalb der ersten vier Startplätze lauern einige schnelle Fahrer, die man niemals abschreiben sollte."

Dass ihm das wechselhafte Wetter einen Strich durch die Rechnung machen könnte, glaubt Vettel nicht: "Es gibt keine wirklichen Regensetups mehr und wir sollten für alle Umstände gewappnet sein. Mir ist es egal, denn wir sind bei allen Bedingungen schnell. Nur in Sachen Strategie kann es bei wechselnden Bedingungen etwas heikel werden und man braucht auch ein bisschen Glück, jedoch stehen wie immer alle vor denselben Problemen. Ich will jedoch auf jeden Fall in alle Entscheidungen mit einbezogen werden und auch das letzte Wort haben, denn ich baue lieber selber einen Bock, als den einer anderen Person ausbaden zu müssen."