Nach 54.187 km, 214 Rennen und neun Siegen - plus den finalen Lauf in Brasilien - endet die Formel-1-Karriere von Mark Webber in Interlagos. Der Australier sieht seinen Abschied gelassen und ist froh, den Absprung zur richtigen Zeit geschafft zu haben. "Ich bin momentan auf einem etwas rutschigen Gefälle", erklärte der Red-Bull-Pilot. "Man muss vorsichtig sein, das Ganze nicht zu weit auszutesten - in Sachen Leistung und bezüglich dem, was du zuvor tun konntest. Ich denke noch immer, dass ich gut fahre, aber ich will nicht mehr hier sein, wenn ich nicht mehr gut fahre."

Bisher wartet der 37-Jährige noch auf einen Saisonsieg 2014 - eine Chance bleibt ihm noch, bevor er seinen RB9 endgültig verlässt. Umso wichtiger ist es Webber, Interlagos als einen Grand Prix wie jeden anderen anzusehen. "Ich denke, am Sonntag wird es ein kleinwenig anders sein, aber es fühlt sich im Moment immer noch wie ein normales Rennen an", überlegte der zukünftige Porsche-Pilot.

Die Freude auf das finale Saisonrennen ist groß. Nicht nur, weil Webber noch ein letztes gutes Ergebnis einfahren will, sondern auch, weil er sich bereit für sein Karriereende in der Königsklasse fühlt. "Ich bin bereit, aufzuhören und freue mich auf eine ausgedehnte Winterpause und die neuen Herausforderungen, die auf mich warten", gestand der 37-Jährige. Zwar würden in Brasilien für ihn viele Dinge in der Formel 1 zum letzten Mal geschehen, aber Webber bleibt entspannt.

Trotz aller Vorfreude auf kommende Aufgaben und ein neues Leben im Motorsport, gibt der neunfache GP-Sieger zu, dass er einiges vermissen wird. Denn es würde in der Formel 1 immer noch viele Dinge geben, die sehr bereichernd seien. "Sicherlich ist das Fahren am Limit auf bestimmten Kursen sehr befriedigend, ohne Frage", bezog sich Webber auf Rennen wie Suzuka, Spa oder Monte Carlo. Laut dem Australier sei es nach so langer Zeit auch wenig verwunderlich, einige Dinge zu vermissen. Zu diesen Dingen zählt für den Australier auch die Arbeit mit Adrien Newey.

Die negativen Aspekte überwogen allerdings. "Ich würde nicht gehen, wenn es nicht Dinge geben würde, die ich gerne hinter mir lassen würde. Wenn es mehr positive als negative Aspekte geben würde, würde ich nicht gehen", untermauerte Webber nochmals seine Entscheidung. Eines Tages käme der Zeitpunkt zum los lassen.