Mercedes hat es im Qualifying zum Großen Preis von Abu Dhabi geschafft: Best of the Rest. Ein Titel, der seit geraumer Zeit das Maximum für die Red-Bull-Konkurrenz ist. Dabei hätte es am Samstag sogar noch ein wenig besser für die Silberpfeile laufen können. "Das war eine sehr viel aufregendere Qualifyingsession als wir sie in den letzten Rennen gesehen habe", musste Ross Brawn zugeben.

Das sah auch Toto Wolff so, der wegen des technischen Defekts an Hamiltons Mercedes in der letzten Runde einer vertanen Chance hinterhertrauert. "Wenn, aber und vielleicht zählen im Motorsport nicht, also ist es egal, ob unsere Positionen noch ein bisschen besser hätten sein können. Nico hat heute einen guten Job erledigt und Lewis war bis zu dem Zeitpunkt, als er sich gedreht hat, vier Zehntelsekunden schneller", so der Österreicher.

Sogar Ferrari auf der Rechnung

Im Qualifyingtrimm konnte der F1 W04 einigermaßen mit Neweys RB9 mithalten, für das Rennen ist man bei den Silberpfeilen weniger optimistisch. "Wir waren gestern mit unserem Auto auf den Longruns nicht wirklich zufrieden", gestand Ross Brawn. "Aber die Fahrer und die Ingenieure haben über Nacht einen guten Job gemacht und konnten mit ein paar Änderungen die Situation verbessern. Wir wissen aber noch nicht genau wie sich die Performance von heute, morgen im Rennen wiederspiegelt."

Schließlich wäre auch die signifikante Verbesserung der Strecke ihnen entgegengekommen. Brawn erwartet nach Indien erneut ein von der Taktik geprägtes Rennen: "Ich bin mir sicher, dass wir einen Mix aus Ein- und Zwei-Stopp-Strategien sehen werden." Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff stimmt dem Briten zu. "Es wird von der Strategie her ein hartes Rennen gegen Lotus und vielleicht auch gegen Ferrari." Für Mercedes wäre es besonders wichtig vor beiden genannten Teams zu bleiben.

Bei den Konstrukteuren gilt es schließlich den zweiten Platz zu verteidigen, obwohl der Fokus längst auf 2014 gerichtet ist. "Unsere Verbesserungen rühren momentan nur aus Kleinigkeiten, denn unsere Hauptentwicklung liegt auf nächstem Jahr", bestätigte Brawn. Nur durch Setup-Anpassungen und Modifikationen könne man noch etwas gegenüber der Kokurrenz herausholen. "Auch in Sachen Balance kann man noch viel machen. Das ist uns vor allem in Indien gelungen und auch hier sieht es bisher gut aus", verriet Brawn.