Daniel Ricciardo musste gestehen, dass er in Abu Dhabi einen weiteren, nicht besonders guten Freitag erlebte. Die Plätze 18 und 16 lassen den Australier jedoch nicht verzweifeln - im Gegenteil. Denn er hat einen Trend beobachtet. "Je schlimmer der Freitag, umso besser das Rennen", meinte er schmunzelnd.

Er und Teamkollege Jean-Eric Vergne hätten mit der Balance und dem Anbremsen zu kämpfen gehabt, was immer wieder zu blockierten Rädern führte. "Wir konnten das Auto nicht richtig spüren und kein Selbstvertrauen bekommen. Es war ziemlich unvorhersehbar", berichtete er. "Wir werden es schon rausfinden."

Doch nicht nur über den Trainingsfreitag, sondern auch ein Thema abseits des unmittelbaren Renngeschehens machte sich Ricciardo seine Gedanken. Im Fahrerlager machte das Gerücht die Runde, dass Kimi Räikkönen bei den letzten Rennen nicht antreten würde, sollte Lotus ausstehende Gehaltszahlungen in zweistelliger Millionenhöhe nicht tätigen. "Es ist sicherlich keine schöne Situation, in der er jetzt ist. Er ist Weltmeister, er sollte bezahlt werden, so einfach ist das", meinte Ricciardo.

Er finde es zwar nicht schön zu sehen, dass Lotus in finanziellen Schwierigkeiten steckt, sieht aber auch Versäumnisse. "Das müssten sie sich aber am Saisonbeginn ansehen. Wenn man etwas in den Vertrag eines Fahrers reinschreibt, muss man sichergehen, dass man das auch erfüllen kann", betonte er. "Das ist die Königsklasse und wenn da ein Fahrer wie Kimi nicht bezahlt wird, lässt das den Sport nicht gerade gut aussehen. Das muss angesprochen werden."

Räikkönen sei kein Einzelfall, weshalb die Piloten auf einer Sitzung der Fahrergewerkschaft - in der Räikkönen allerdings kein Mitglied ist - über das Thema Gehalt gesprochen hätten, ohne aber ins Detail zu gehen. "Es gibt mehr als einen Fahrer, dessen Erwartungen nicht erfüllt wurden - drücken wir es mal so aus -, oder bei dem Versprechen nicht eingehalten wurden", offenbarte Ricciardo. In anderen Sportarten würden die Teams Rücklagen bilden, um auch bei finanziellen Problemen zumindest einen Mindestbetrag an die Athleten zahlen zu können.

Dazu, dass einige Piloten von kleineren Teams Gerüchten zu Folge zudem mit Teilen am Auto unterwegs sind, die ihre maximale Laufzeit überschritten haben, wollte sich der Toro-Rosso-Pilot nicht konkret äußern. "Wir wissen, dass hier viel Geld im Spiel ist, aber wir müssen sichergehen, dass es richtig ausgegeben wird", meinte er allgemein. "Als Gruppe können wir in der nahen Zukunft etwas tun."