In Indien drehte sich bei Red Bull alles um den vierten Fahrertitel in Folge und den erneuten Triumph in der Konstrukteursweltmeisterschaft. Mark Webber, der nach den ersten Boxenstopps der Konkurrenz mit seinen harten Reifen lange auf der Strecke blieb und einige Führungsrunden sammelte, sollte dagegen kaum in Feierlaune geraten. Er schied nach 21 Runden kurz nach seinem zweiten Stopp mit einem Defekt der Lichtmaschine aus und verlor so einen quasi sicheren zweiten Platz.

"Natürlich bin ich sehr enttäuscht mit dem heutigen Rennen, aber ich kann da nicht viel machen. Die Lichtmaschine hat sich ohne Ankündigung verabschiedet und wir mussten sofort anhalten", gab Webber zu Protokoll. "Das ist schon hart, denn wir haben an diesem Wochenende sehr viel richtig gemacht. Immerhin konnte ich noch lächeln, da ich alles in meiner Macht stehende getan habe." Teamchef Christian Horner litt mit seinem Fahrer. "Mark hat ein starkes Rennen gezeigt und wäre locker Zweiter geworden", betonte der Brite. Nach dem Defekt an der Lichtmaschine befürchtete er auch ein ähnliches Problem an Vettels Boliden.

"Es gab einige Momente, die mein Herz fast zum Stehenbleiben gebracht haben", gestand Horner. Um die Lichtmaschine an Vettels Wagen zu schützen, versuchte Red Bull diese so wenig wie möglich zu belasten - selbst KERS schaltete das Team gegen Rennende ab. "Zum Glück gab es bei Sebastian kein Problem und er konnte das Rennen nach Hause fahren. Dass Mark nicht mit ihm auf dem Podest stand, war schmerzhaftes Pech", meinte Horner. Überrascht dürfte so mancher gewesen sein, als Webber bei seinem ersten Stopp auf die weichen Reifen setzte und nicht erst kurz vor Rennende.

Glückwunsch an den Teamkollegen

"In solchen Situationen muss man sich einfach gegen ein Safety-Car schützen", verteidigt der Australier die Entscheidung. "Wenn man beim ersten Stopp wieder die härteren Reifen wählt, dann hat man ein Problem, wenn das Safety-Car später auf die Strecke kommt." Am Ende waren all die Überlegungen umsonst. Doch Kritik, wonach die Probleme immer nur an Webbers Boliden auftreten, wies Horner vehement zurück. Die Statistik würde beweisen, dass Webber und Vettel 2013 gleich oft mit Problemen zu kämpfen hatten.

"Man muss sich nur Sebs KERS-Problem In Japan ansehen. Bis heute kennen wir den Grund dafür nicht. Mark hatte heute einfach unglaublich viel Pech. So lange der Motor nicht zurück bei Renault ist, ist es unmöglich zu sagen, was die Ursache war", betonte der Red Bull-Teamchef. Webber zeigte sich als guter Verlierer und hatte am Ende auch noch lobende Worte für seinen langjährigen Teamkollegen übrig. "Er hat einen tollen Job gemacht sowie auch das Team. Einen vierten Titel zu holen, ist unglaublich. Es war ein großartiger Job des ganzen Teams, den vierten Titel in Folge zu holen."