Die Sorgenfalten bei Force India werden immer größer. Am Saisonbeginn kämpfte das Team gegen McLaren um den fünften Rang der Konstrukteurs-WM, nun ist das Team aus Woking weit enteilt und stattdessen geht der Blick immer mehr nach hinten. Sauber lauert und will mit einem guten Saisonabschluss Force India noch den sechsten Rang abluchsen. Der Druck auf Force India ist immens. Lag Sauber nach elf Saisonrennen schon 54 Punkte zurück, ist der Rückstand mittlerweile wieder auf 17 Punkte zusammengeschrumpft.

"Sie sind stark und leisten gute Arbeit", zeigte sich der stellvertretende Teamchef von Force India, Robert Fernley, besorgt. "In gewisser Weise sind sie nun dort, wo wir zu Beginn des Jahres waren und haben nun unsere Rolle übernommen - das ist ein Grund zur Sorge", erklärte Fernley bei Autosport. Besonders aus finanzieller Sicht macht dieser eine Platz einen großen Unterschied, doch auch die mentale Ebene spielt eine Rolle. "Wir waren im letzten Jahr Siebte und wenn Sauber uns noch schlägt, sind wir wieder Siebte. Es gibt also keinen großen Unterschied, abgesehen davon, dass wir davon ausgingen, mindestens Sechster zu werden." Für Fernley wäre damit eines klar: "Aus objektiver Sicht hieße das, dass wir die selbstgesteckten Ziele nicht erreicht haben."

Seit auf dem Nürburgring erstmalig eine andere Reifenkonstruktion zum Einsatz kam, strauchelt Force India. Vorher holten Adrian Sutil und Paul di Resta in acht Rennen 59 Punkte, in den darauffolgenden sieben Rennen kamen nur noch magere drei Zähler hinzu. "Wir haben einfach nicht die Pace. Wir hängen am Ende der Top-10 herum und die Saubers schauen stark aus. Wir können sie nicht herausfordern", zeigte sich der stellvertretende Teamchef geknickt. "Sowohl die Pace im Qualifying als auch im Rennen von Sauber ist so, dass wir leider nicht damit konkurrieren können."

Dabei ist Fernley überzeugt, dass es keiner riesigen Sprünge bedarf, um die Saison noch zu retten. "Wir müssen einen weiteren kleinen Schritt machen, das könnte uns helfen, es muss nichts in großartigem Maße sein", überlegte Fernley.