Auch in Singapur war der Wechsel von Kimi Räikkönen zu Ferrari das Gesprächsthema Nummer 1. Jean Alesi, der zwischen 1991 und 1995 für die Scuderia fuhr, sieht eine harte Zeit auf Fernando Alonso zukommen. "Er wird sich daran gewöhnen müssen, dass der Kuchen jetzt in zwei gleiche Teile geteilt wird", erklärte der Franzose. Dass es überhaupt zu der Verpflichtung des Finnen kam, sei allein die Schuld des zweifachen Champions gewesen.

"Ich habe die ganze Story verfolgt und meiner Meinung nach hat Fernando einen großen Fehler begangen als er anfing Ferrari zu kritisieren. Ein Team wie Ferrari kritisiert man nicht", betonte Alesi. Mit Räikkönen habe sich Ferrari auf das schlimmste Szenario - den Weggang von Alonso - vorbereitet. "Der Deal wurde zwar erst nach Monza bekannt gegeben, aber ich bin überzeugt, dass der Vertrag schon unterschrieben war als Fernando all die Kritik vom Stapel ließ", meinte Alesi.

So soll der Manager des Spaniers unter anderem bei Red Bull und McLaren an die Tür geklopft haben. "Für ihn können nur zwei Teams in Frage kommen - Ferrari oder McLaren. Letztere haben eine furchtbare Saison hinter sich, wobei 2015 zusammen mit Honda wieder mit ihnen zu rechnen ist. Aber was macht er bis dahin? Manche raten Alonso zu einem Jahr Pause, aber bei diesem Szenario besteht das hohe Risiko, dass man rausgeht und nicht wieder hereinkommt", erklärte Herbert gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Ob die Paarung Alonso/Räikkönen gut geht, konnte keiner der beiden beantworten. Alesi räumt dem Ganzen allerdings nur geringe Chancen ein. "Mal sehen, was nach der Hochzeit passiert, aber zumeist ist es nicht von langer Dauer", sagte der Franzose. Von der bisherigen Leistung des Finnen ist mehr als beeindruckt. "Sein Comeback ist unglaublich gewesen. Es ist als würde er das Rennfahren jetzt mehr genießen und weniger Druck verspüren. Er wird Fernando nächstes Jahr definitiv pushen."