McLaren leitete beim Deutschland GP auf dem Nürburgring einen Aufwärtstrend ein: Jenson Button beendete das Rennen nur eine Sekunde hinter Pole-Sitter Lewis Hamilton auf Rang sechs, sein mexikanischer Teamkollege Sergio Perez landete auf Rang acht. Ein Aufwärtstrend für die schwächelnden Chrompfeile. Speziell Jenson Button hat große Erwartungen an den nun bevorstehenden Ungarn Grand Prix, wo er zwei seiner wichtigsten Siege einfahren konnte. "Ich habe dort 2006 mein erstes Rennen gewonnen, das war unglaublich emotional! Und 2011 habe ich dort in meinem 200. Rennen gewonnen."

Doch Ähnliches erwartet Button in zwei Wochen nicht. "Natürlich wird ein Sieg in diesem Jahr schwierig." Nach dem schlechtesten McLaren-Saisonstart seit langem erholte sich der Rennstall von Martin Whitmarsh vor zwei Wochen, was Button optimistisch stimmt. "In Deutschland war unser Reifenverschleiß, die Strategie und unser Renn-Management top. Es wäre schön, jetzt noch ein Auto mit etwas mehr Pace zu haben, um das umsetzten zu können und vorne angreifen zu können."

Auch Sergio Perez nimmt sich das Rennen am Nürburgring zum Vorbild. "Das war extrem motivierend in einem so schwierigen Jahr." Der Mexikaner freut sich in Ungarn nicht nur auf den Hungaroring, sondern auch auf die Stimmung: "Es ist das letzte Event vor der offiziellen Sommerpause, deshalb herrscht dort normalerweise eine gute Stimmung im Paddock." Gerade deshalb hofft Perez, das gesamte Team mit einem positiven Ergebnis in die Sommerpause zu verabschieden.

Martin Whitmarsh hofft beim Rennen nahe der Donau-Metropole auf die Besonderheiten des Kurses. "Der Hungaroring ist eine einzigartig herausfordernde Low-Speed Strecke, die eine gute Balance zwischen mechanischem Grip und aerodynamischer Traktion erfordert, um die maximale Performance in den vielen Kurven zu erreichen." Whitmarsh hat auch eine Erklärung dafür, dass Fitness-Freak Button traditionell stark in Budapest ist. "Das Rennen belohnt oftmals hartnäckige und belastungsfähige Fahrer, die den schonungslosen und winkligen Kurs mögen."

McLaren: Budapest Bilanz

Den historische ersten KERS-Sieg fuhr McLaren-Mercedes in Ungarn ein, Foto: Sutton
Den historische ersten KERS-Sieg fuhr McLaren-Mercedes in Ungarn ein, Foto: Sutton

McLaren in Ungarn: In den ersten zehn Jahren des Ungarn GP musste sich McLaren ein ums andere Mal mit Defekten geschlagen geben. Insgesamt feierte der Traditionsrennstall jedoch seit Bestehen des Ungarn GP 18 Podestplätze, davon elf Siege. Zuletzt war Lewis Hamilton 2012 erfolgreich. Er triumphierte insgesamt drei Mal für McLaren auf dem Hungaroring. Jenson Button steuerte 2011 einen Sieg bei. Rekordsieger ist Ayrton Senna mit fünf Erfolgen.

Jenson Button in Ungarn: Button feierte sowohl mit McLaren als auch mit Honda einen Sieg auf dem Hungaroring. Darüber hinaus hat der Brite jedoch keinen einzigen Podestplatz vorzuweisen. Drei Mal schied er bei 13 Teilnahmen am Ungarn GP aus, davon zwei Mal durch einen Dreher.

Sergio Perez in Ungarn: Punkte gab es für den Mexikaner in Ungarn noch nicht. Mehr als Platz 14 und 15 stehen für ihn bislang nicht zu Buche.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: McLaren und Ungarn, das passt normalerweise. Von 27 Rennen gewann McLaren elf, 2009 holten sie den historischen ersten Sieg mit KERS. Und auch Jenson Button ist auf dem Hungaroring eine Macht. Die McLaren-Schwäche 2013 wirft natürlich ein großes Fragezeichen, auch die neuen Reifen, die Pirelli dort erstmals zum Einsatz bringt. Doch wo, wenn nicht in Budapest soll der Befreiungsschlag gelingen?(Christian Menath)