Für Bernie Ecclestone wird es eng. Der Brite muss sich vor Gericht wegen Bestechung des ehemaligen BayernLB-Vorstands Gerhard Gribkowsky verantworten. Mittlerweile haben Ecclestones Anwälte die Anklageschrift erhalten, doch der F1-Zamapano lässt sich davon in seiner gewohnten Art und Weise nicht aus der Ruhe bringen, zumal Rechtevermarkter CVC hinter ihm steht - das glaubt zumindest Ecclestone.

"Ich habe von ihnen gehört, dass sie wie ich zufrieden sind, dass ich die Geschäfte weiterführe", wird der 82-Jährige im Daily Express zitiert. "Nichts hat sich verändert. Nichts beeinflusst, wie ich mich um die besten Interessen der Formel 1 kümmere", stellte er klar. "Niemand hat irgendetwas Gegenteiliges gesagt." Rechtevermarkter CVC hatte zuletzt erklärt, die Situation beobachten zu wollen.

Unterdessen regt sich im Formel-1-Zirkus Unmut, wirft die ganze Geschichte doch kein gutes Licht auf die Königsklasse. "Grundsätzlich sind solche Schlagzeilen nicht gut für die Formel 1", meinte etwa Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn. Bei Mercedes wurde hingegen wieder das Thema Formel-1-Ausstieg angeheizt, will man doch mit einem Kriminellen keine Geschäfte machen. "Compliance ist für Daimler von zentraler Bedeutung", so ein Unternehmenssprecher. "Wir befürworten die Aufklärung der Vorwürfe gegen den CEO der Formel 1."

Daimler verfügt über einen Vertrag mit Ecclestone, der auch eine Ausstiegsklausel beinhaltet, wie Christine Hohmann-Dennhardt, Konzernvorstand für Integrität und Recht, gegenüber Bild bestätigte. Weil das Concorde-Agreement noch nicht unterzeichnet wurde, wäre ein Ausstieg von Mercedes derzeit sogar relativ einfach. Hohmann-Dennhardt stellte dazu unmissverständlich klar: "Die Vertragsklauseln würden wir auch nutzen, wenn es nötig ist."