Pat Symonds wurde am 11 Juni 1953 in Bedford geboren. Nach seiner Schulzeit in Holt, einer kleinen 3500-Seelen-Gemeinde an der Ostküste Englands, studierte er in Oxford und Cranfield. Seine Karriere begann Symonds als Werksstudent von Ford. 1976 wechselte er zu Hawke, einem Hersteller von Formel-Ford-Chassis. Danach ließ ihn der Motorsport nicht mehr los.

Symonds wechselte zum Chassishersteller Royale und wurde dort Nachfolger eines gewissen Rory Byrne. Die von Symonds entworfenen Chassis stellten in der Folge den Rekord für die meisten Siege in einer Saison auf und gewannen weltweit unzählige Titel. Symonds folgte Byrne zu Toleman und verantwortete dort zunächst das Formel-2-Projekt. Parallel zog er die Konstruktionsabteilung des Formel-1-Teams von Toleman auf und arbeitete dabei kurz mit Ayrton Senna zusammen. Es folgten ein Jahr als Renningenieur des F1-Teams und der Wechsel in die Rolle des Teamchefs: Im Alter von gerade mal 29 Jahren.

Mit Michael Schumacher feierte Symonds zwei Weltmeistertitel, Foto: Sutton
Mit Michael Schumacher feierte Symonds zwei Weltmeistertitel, Foto: Sutton

Symonds behielt die Rolle des verantwortlichen Renningenieurs, als das Toleman Team im Jahr 1986 zu Benetton umfirmiert wurde. In den folgenden sechs Jahren feierte das Team fünf Siege und wurde zweimal Dritter der Konstrukteurs-WM. 1991 wechselten Symonds und eine Gruppe ehemaliger Toleman-Angestellten zum neu ins Leben gerufenen Formel 1-Projekt von Reynard. Dieses wurde jedoch bald wieder eingestellt, und so kehrte Symonds 1992 zu Benetton zurück, wo er neben seiner Funktion als Renningenieur von Michael Schumacher erneut der Entwicklungsabteilung vorstand. Mit Michael Schumacher gewann er 1994 und 1995 zwei Fahrer- und einen Konstrukteurstitel.

Nachdem 1996 Ross Brawn Michael Schumacher zu Ferrari folgte, stieg Symonds zum Technischen Direktor des Benetton Teams auf. Er blieb der Mannschaft auch nach der Übernahme durch Renault im Jahr 2000 treu und wurde zum leitenden Chefingenieur befördert. In dieser Funktion zeichnete er für alle Aktivitäten an der Rennstrecke sowie den Dialog mit der FIA verantwortlich. 2005 und 2006 gewann er erneut jeweils den WM-Titel - diesmal mit Fernando Alonso.

Lange Zeit unzertrennlich: Flavio Briatore und Pat Symonds, Foto: Sutton
Lange Zeit unzertrennlich: Flavio Briatore und Pat Symonds, Foto: Sutton

Nach dem Weggang von Fernando Alonso lief es für Renault 2007 nicht besonders rund. Also der Spanier 2008 nach seinem Intermezzo bei McLaren wieder zurückkam, witterte Renault in Singapur die große Chance auf den Rennsieg. Nachdem Nelson Piquet Jr. seinen Renault auf Anweisung des Teams in der Leitplanke versenkte, war der Weg für Alonso frei. Weil Alonso zu diesem Zeitpunkt schon seinen Boxenstopp absolviert hatte, profitierte er von der anschließenden Safety-Car-Phase und gewann das Rennen.

Neuanfang bei Virgin

Weil ein Jahr später der Betrug aufflog und Symonds als Mit-Strippenzieher des Crashgate-Skandals gilt, musste der Brite seinen Hut nehmen und wurde von der FIA mit einer Formel-1-Sperre von fünf Jahren belegt. Nach langem Hin und Her einigten sich Symonds und die FIA darauf, die Sperre aufzugeben, seit 2013 darf er nun wieder in vollem Umfang in der Formel 1 arbeiten. Doch untätig war der Brite während seiner Sperre auch nicht: Er gründete eine eigene Beraterfirma und war in beratender Funktion ab 2011 bei Virgin tätig.

Während der Saison 2013 gab Marussia überraschend die sofortige Trennung von Symonds bekannt. Wenige Minuten später teilte Williams mit, dass Symonds beim Traditionsrennstall ab August Mike Coughlan - der ehemals in die Spygate-Affäre zwischen McLaren und Ferrari verwickelt war - ersetzen wird. Nach seiner Beratertätigkeit bei Marussia ist Symonds somit wieder offiziell Technischer Leiter in einem Formel-1-Team.