Drei Fahrertitel sowie drei Konstrukteurstitel hat Red Bull bis dato zu Buche stehen - und auch aktuell führt das Team beide WM-Wertungen an. Doch trotz all der Erfolge steht der Rennstall bei der Konkurrenz nicht allzu hoch im Kurs. Erst kürzlich wurde das Weltmeisterteam als "Brausehersteller" bezeichnet, was den Verantwortlichen sauer aufstieß. Doch wie es scheint, war das nicht nur eine Spitze eines aktuellen WM-Gegners.

Auch Martin Whitmarsh sieht Red Bull nicht auf einer Stufe mit McLaren oder Ferrari. "Auch wenn Red Bull einen fantastischen Job macht, so ist Red Bull kein echtes Racing-Team wie McLaren oder Ferrari. Ihr Hauptgeschäft ist wie wir alle wissen ein anderes", sagte Whitmarsh gegenüber Motorsport-Magazin.com. Der Druck auf Red Bull, Erfolge einzufahren, sei weit geringer als bei Ferrari und McLaren, die auf eine langjährige F1-Historie zurückblicken.

"Ich bin ganz froh, dass die Leute von McLaren mehr erwarten - wenn sie das nicht mehr tun würden, dann müssten wir uns echt Sorgen machen. Die Leute sollen von uns Siege erwarten, nichts anderes erwarten wir von uns selbst", betonte Whitmarsh. McLaren fuhr zuletzt 2008 den Fahrertitel ein, der letzte Konstrukteurstitel stammt aus dem Jahr 1998 - auch wenn Whitmarsh das etwas anders sieht.

"Dass wir laut Statistik seit 1998 keinen Konstrukteurstitel eingefahren haben, ist hauptsächlich der Politik in der Formel 1 geschuldet. Immerhin haben wir in einer Saison mehr Punkte eingefahren als jedes andere Team, doch aufgrund all der Politik ging der Titel nicht an uns", spielte der McLaren-Teamchef auf die Strafe im Spionageskandal von 2007 an. Dass die Kritik an seiner Person aufgrund der fehlenden Erfolge wächst, ist für ihn nichts, was ihm schlaflose Nächte bereitet.

"McLaren ging seit seinem Einstieg in die Formel 1 1966 durch gute und schlechte Zeiten. Wir haben in dieser Zeit unglaubliche Rekorde geschrieben, somit ist der Druck auf den Teamchef von McLaren natürlich höher als bei anderen. Nur der Teamchef von Ferrari verspürt den gleichen Druck", meinte der 55-Jährige. 2013 könnte für McLaren die erste Saison ohne Sieg seit 2006 werden.