Vierfaches Heimrennen am Nürburgring! Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Adrian Sutil und Nico Hülkenberg freuen sich darauf, in der Eifel vor den eigenen Fans zu fahren. Motorsport-Magazin.com fasst zusammen, was die Lokalmatadore am Donnerstag zu Protokoll gaben. Ein großes Thema waren naturgemäß die Reifen.

Sebastian Vettel

Vettels Geburtstag wurde gefeiert, Foto: Red Bull
Vettels Geburtstag wurde gefeiert, Foto: Red Bull

Juli-Fluch hin oder her, irgendwann muss es für den dreifachen Weltmeister bei seinem Heimrennen mit einem Sieg klappen. Ob in Deutschland, England oder Italien, die Punkteausbeute bliebe zwar gleich, ein Heimsieg würde gefühlt aber doch mehr bedeuten. "Ein Sieg wäre natürlich etwas Besonderes, da braucht man nicht drum herum reden, aber es ist auch kein Zwang", ließ sich Vettel vor seinem Heimrennen nicht unter Druck setzen.

Im Gegenteil: Die Fans bieten Motivation und sollen ihrem neuen Helden zum ersten Triumph in der Eifel verhelfen. "Es ist schön, dass die Leute hinter einem stehen. Das treibt einen zusätzlich an und bringt vielleicht noch das eine oder andere Zehntel." Zumal Vettel es satt hat, von einem Deutschland-Fluch zu sprechen, schließlich habe er in vielen kleineren Rennserien bereits auf heimischem Boden Rennen bestritten und auch das ein oder andere gewonnen. Warum also nicht im Jahr 2013 auch in der Königsklasse?

Nico Rosberg

Rosberg machte die Nordschleife unsicher, Foto: Mercedes-Benz
Rosberg machte die Nordschleife unsicher, Foto: Mercedes-Benz

Persönlicher Heimsieg vor der Haustür in Monaco, Heimsieg für das Team in Silverstone, nun der dritte Streich in der Eifel? Nico Rosberg würde sich sicherlich nicht gegen Sieg Nummer drei in dieser Saison wehren und die Chancen stehen gut, dass die Silberpfeile wieder einmal ganz vorne bei der Musik sind. In Silverstone war Mercedes neben Red Bull das Top-Team und im Qualifying seit einigen Wochen sowieso eine Macht. Zuletzt profitierte Rosberg zwar von Sebastian Vettels technischem Ausfall, doch Mercedes fährt inzwischen auf Augenhöhe und gilt als Sieganwärter auf dem Nürburgring.

"Es fühlt sich entspannter und ein bisschen einfacher an, mit dem Wissen zum Rennwochenende zu reisen, dass ich ein Top-Auto habe und mindestens die Positionen halten kann", so Rosberg. "Es wäre schön, wenn es hier ein Duell zwischen Sebastian [Vettel] und mir geben würde, er ist einer der Besten." Beim Deutschland GP setzt Pirelli bei den Reifen wieder auf die Variante mit dem Kevlar-Ring und Rosberg wollte erst einmal die Trainings abwarten um zu sehen, wie der Silberpfeil mit den überarbeiteten Reifen zurechtkommt. Die Vermutung, dass Mercedes wegen des Reifen-Tests in Barcelona einen Vorteil haben könnte, wollte er jedenfalls nicht gelten lassen: "Es gibt keinen Vorteil und wir wissen nicht, ob wir diesen Reifen überhaupt in Barcelona gefahren sind."

Adrian Sutil

Sutil kommt mit viel Schwung zum Heimrennen, Foto: Sutton
Sutil kommt mit viel Schwung zum Heimrennen, Foto: Sutton

Wenn nicht jetzt angreifen, wann dann. Vor einem Jahr wusste Adrian Sutil noch nicht, ob er jemals wieder in der Formel 1 fahren würde. Nun kommt er mit viel Schwung aus den letzten Rennen nach Deutschland. "Vor deinen heimischen Fans Rennen zu fahren, ist immer etwas Besonderes - umso mehr, auf einem so geschichtsträchtigen Kurs wie auf dem Nürburgring", ist Sutil voller Euphorie.

Dazu scheint er jeden Grund zu haben, denn Force India ist momentan schnell unterwegs und immer für ein Top-Ergebnis zu haben. "Ich denke, das Auto ist immer stark genug, um in die Top-6 zu fahren", ist auch der WM-Elfte überzeugt. Wichtig sind im Moment vor allem Punkte, denn Force India steht in der WM-Wertung vor McLaren. Dieser Vorsprung soll um jeden Preis bis zum Ende gehalten werden. Ein gutes Ergebnis von Sutil auf dem Nürburgring wäre zumindest ein weiterer Schritt - und nicht unrealistisch.

Nico Hülkenberg

Hülkenberg gibt sein Nürburg-Debüt, Foto: Sutton
Hülkenberg gibt sein Nürburg-Debüt, Foto: Sutton

Nico Hülkenberg beendete in Silverstone endlich seine Durstrecke und sammelte als Zehnter wieder einmal ein Pünktchen. Angetrieben von diesem kleinen Erfolgserlebnis brennt der Emmericher darauf, zum ersten Mal am Nürburgring ein Formel-1-Rennen zu bestreiten, nachdem er vor zwei Jahren lediglich als Freitagstester für Force India im Einsatz war. "Ich mag diesen Ort wirklich sehr", betonte er. "Es gibt hier und auf der Nordschleife viel Geschichte, daher freue mich wirklich auf dieses Wochenende."

Nach den Reifenschäden von Silvestone ist der 25-Jährige erleichtert, dass Pirelli prompt zur Tat schritt und für den Deutschland GP überarbeitete Hinterreifen liefert. "Ich denke, es geht nun um die Sicherheit und es muss etwas passieren. Es gibt Änderungen und ich glaube, die Strecke hier hat weniger High-Speed-Kurven, weshalb die Reifen nicht so sehr gefordert werden", richtete er den Blick auf den Nürburgring. "Daher bin ich zuversichtlich, dass es nun sicher ist."