Die FIA hat das sportliche Reglement dahingehend geändert, dass auch Piloten, die bei mehr als zwei Grands Prix gestartet sind, an den Young Driver Tests in Silverstone teilnehmen dürfen, um die Pirelli-Reifen zu testen. Dies geschah im Zuge der zahlreichen Reifenplatzer beim Großbritannien GP, nach denen die Fahrer Sicherheitsbedenken äußerten und Veränderungen einforderten. Während die Formel-1-Teams mit der Regeländerung zufrieden sein dürften, ist es Gian Carlo Minardi ganz und gar nicht. Denn er sieht junge Fahrer als die großen Verlierer dieses Spiels.

"Ich stimme nicht damit überein, den Rookie-Test durch Reifen-Testfahrten zu ersetzen. Wir können es uns im Moment nicht leisten, die Chance zu verlieren, junge Fahrer am Steuer eines Formel-1-Autos zu sehen, nur weil ein paar Fehler bei den Regularien begangen wurden, um die Kosten zu senken", meinte er und stellte die Frage, wie viel der Skandal um die Reifen in Bezug auf Image und wirtschaftlichen Verlust gekostet habe. "Vielleicht mehr als einige Tests, die geplant waren, um die Entwicklung von Formel-Boliden und Reifen zu planen", lautete seine Antwort.

Die derzeitige Lage der Formel 1 sei die Folge von geringen Testmöglichkeiten und der Tatsache, dass Reifen nach wenigen Tests unter Bedingungen, die nicht denen entsprechen, denen die Teams in dieser Jahreszeit begegnen, freigegeben wurden. "Im Moment beschuldigen sich die Teams gegenseitig, wer welchen Einfluss auf die Entscheidung von Pirelli hatte, mit den gleichen Mischungen weiterzumachen. Ich glaube, dass Pirelli, einer der größten Reifenhersteller der Welt, die FIA rechtzeitig informiert hatte, was passiert und vor welchen Problemen man stehen wird. An diesem Punkt hätte die FIA automatisch neue Reifen zulassen sollen, um die Sicherheit zu garantieren", stellte er klar. Dann wäre nämlich auch keine einhellige Zustimmung der Teams nötig gewesen.

Diese ist nach einer Regeländerung durch die FIA nicht mehr nötig und so konnte Pirelli am Dienstag beschließen, ab dem GP von Deutschland auf Kevlar-Ringe in den Reifen zu setzen und zudem ab dem Ungarn-GP zur Reifenspezifikation des vergangenen Jahres zurückzukehren.