In der nächsten Saison wird es nicht nur neue Motoren, sondern auch Verbesserungen bei der Sicherheit der Boliden geben. Das FIA Institut erarbeitete gemeinsam mit den Formel-1-Teams einen neuen Seitenaufprallschutz, der die Fahrer vor allem bei schrägen Einschlagswinkeln besser schützen soll. Wie das AUTO Magazin der FIA berichtet, wurde das neue System letzten Monat bei einem Treffen der technischen Arbeitsgruppe abgesegnet.

Robert Kubicas schwerer Unfall in Kanada diente als Referenzpunkt., Foto: Sutton
Robert Kubicas schwerer Unfall in Kanada diente als Referenzpunkt., Foto: Sutton

Basierend auf einer Analyse, die den schweren Unfall von Robert Kubica beim Kanada GP 2007 zugrunde legte, kam die FIA zu dem Schluss, dass der derzeitige Seitenaufprallschutz nicht sehr effektiv ist, wenn es um nicht rechtwinklige Einschläge geht. Zwei verschiedene Konzepte zum besseren Schutz der Fahrer wurden daraufhin untersucht, wobei das auf Karbonröhren basierende als das effektivere befunden wurde. Die endgültige Spezifikation wurde von Red Bull auf Basis eines ersten Designs von Marussia hergestellt.

"Drei Teams haben letzten Endes Elemente zum Aufprallschutz eingereicht, die einem physikalischen Test unterzogen wurden, und unseres wurde als Bestes befunden. Daher haben wir das Element weiterverfolgt", erklärte Paul Monaghan, Chefingenieur bei Red Bull. Die Stützen werden an beiden Seiten des Autos angebracht und sind so entworfen, dass sie bei einem Aufprall nach und nach zerbrechen. Bei den Tests der FIA stellte sich heraus, dass diese Konstruktion bis zu 40 kJ absorbieren kann und das selbst bei spitzen Aufprallwinkeln.

"Die Röhre hat eine allgemeine Spezifikation, aber wie die Teams sie in ihre Autos einbauen, ist vollkommen ihnen überlassen", merkte Monaghan an. Jedoch werde bei den statischen Versuchen sichergestellt, dass die Halterungen die Röhren ausreichend unterstützen. "Danach liegt es bei den Teams, wie sie das Ganze integrieren und wie sie das Auto darum herum designen." Das neue System soll nach Monaghans Angaben nicht nur die Sicherheit verbessern, sondern auch die Kosten für die Teams senken. "Wenn man voraussetzt, dass jeder ein Monocoque hat, das stark genug ist und die Statiktests übersteht, dann haben sie Geld gespart, weil sie die Aufpralltests nicht machen", erläuterte er.