Das Qualifying hat an Bedeutung verloren. Diese Auffassung vertritt zumindest Red-Bull-Pilot Mark Webber. "Früher war Qualifying alles", sagte er, "mindestens 75 bis 80 Prozent. Jetzt ist die Bedeutung sehr viel geringer." Der Grund liegt auf der Hand. Inzwischen kommt es vor allem auf die Handhabung der sensiblen Pirelli-Reifen und die richtige Strategie an - ein guter Startplatz hat nicht mehr so großen Einfluss auf den Rennausgang wie in der Vergangenheit. "Am Samstag ist es ein bisschen wie Schach, man muss sicherstellen, dass man eine gute Ausgangsposition hat", sagte Webber. "Aber es ist bei weitem nicht mehr so wichtig wie früher." Eine Entwicklung, die Webber nicht unbedingt gutheißt.

Kimi Räikkönen sieht es allerdings ein bisschen anders als der Australier. Das Qualifying hat für ihn weiterhin einen maßgeblichen Einfluss auf den Rennausgang. "Je weiter vorne man startet, umso mehr hilft es, die Reifen zu sparen und sich aus allen möglichen Start-Unfällen rauszuhalten", meinte der Finne. Pirelli-Boss Paul Hembery ist ohnehin davon überzeugt, dass sich früher oder später eine Lösung findet, die allen gefällt. "Wir sind gerade erst am Anfang - lasst uns erst einmal sehen, wie sich die Saison entwickelt", sagte der Brite. "Wir werden das machen, was der Sport von uns fordert. Wenn wir alle das Gefühl haben, dass das Qualifying nicht mehr funktioniert, werden wir mit Sicherheit zusammen eine Lösung finden."