Am Donnerstag machte das Gerücht die Runde, Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz habe angedroht, über "einen Ausstieg aus der Formel 1 nachzudenken" - und zwar wenn seinen Befehlen nicht Folge geleistet würde. Ein Gerücht, das Dr. Helmut Marko sofort als Blödsinn dementierte. Gleichzeitig erwähnte er, dass diese Bemerkung in einem anderen Zusammenhang gefallen sei.

Wie Motorsport-Magazin.com jetzt erfuhr, war der Hintergrund der, dass Niki Lauda direkt mit Mateschitz telefoniert hatte. Aber nicht, um über Stallorder zu reden, sondern um sich Tipps zu holen, wie man in der Reifendiskussion mit Pirelli vorgehen solle. Immerhin gibt der Reifenhersteller unter der Hand zu, dass sie Bemerkungen von Red Bull und Mercedes, sie seien von der Reifenproblematik besonders betroffen, weil ihre Autos eben für den diesjährigen Gummi zu viel Abtrieb produzierten, nicht ganz falsch sind.

Was bedeutet, dass etwas, was in der Formel 1 bisher immer das Ziel war, so viel Abtrieb wie möglich zu erzeugen - sich plötzlich negativ auswirkt. Im Laufe dieses Gesprächs fiel dann die Bemerkung über den Ausstieg - aber im Zusammenhang mit dem Ärger über die Reifen, nicht mit der ganzen Stallorder-Diskussion und auch nicht wirklich ernst gemeint, sondern einfach so hingeworfen wie es passiert, wenn zwei Österreicher "Schmäh führen".

Auf dem Weg von Lauda zu einem ihm und Mercedes recht nahe stehenden deutschen Journalisten wurde dann, wie auch immer, der andere Zusammenhang daraus. Der natürlich bestens geeignet war, um bei Red Bull neuerlich Unruhe zu stiften - was dem "Rivalen" Lauda in seiner Mercedes-Funktion bestimmt nicht ungelegen kam....