Der Große Preis von China stellte für Red Bull einen Rückschritt dar. Erstmals in dieser Saison traute sich die britisch-österreichische Mannschaft nicht zu, die Pole Position zu erringen, sondern schickte Sebastian Vettel mit den härteren Reifen ins Zeittraining und opferte somit eine gute Startposition für ein vermeintlich besseres Ergebnis im Rennen. Der Plan ging nur bedingt auf. Vettel konnte zwar einige Ränge gutmachen, schaffte als Vierter aber knapp nicht den Sprung auf das Podium. Teamchef Christian Horner ist trotzdem zuversichtlich, dass die Schwierigkeiten aus Shanghai nicht zur Regel werden, sondern vor allem der Charakteristik der Strecke geschuldet waren.

"In den letzten Jahren zählte diese Strecke nicht zu unseren Stärken", erinnerte der Brite, denn auf dem Shanghai International Circuit mit seinen langgezogenen Kurven würden vor allem die Vorderreifen belastet werden, was dem RB9 nicht sonderlich entgegenkäme. "Wir werden am nächsten Wochenende in Bahrain sehen, ob sich die Dinge ändern", meinte Horner. Da Red Bull nahezu traditionell über einen relativ schwachen Top-Speed verfügt, büßten Vettel und Webber zudem auch auf den langen Geraden Terrain ein und waren nicht in der Lage, die Spitze zu attackieren.

Horner betonte, dass Red Bull in puncto Setup gewisse Kompromisse eingehen musste, um die fragilen Reifen nicht zu überfordern. "Unser Auto schlägt sich sehr, sehr gut. Es ist ein schnelles Auto, aber ein schnelles Auto verschleißt seine Reifen", hielt der Teamchef fest. "Daher mussten wir unsere Herangehensweise und das Setup anpassen, um sicherzustellen, dass wir mehr aus den Reifen herausholen."