Die Formel 1 steht im nächsten Jahr vor einem großen Umbruch, da der Wechsel auf die 1,6-Liter-V6-Turbomotoren vollzogen wird. Ferrari ist bestrebt, weiterhin zwei Teams mit Kundenmotoren auszurüsten, da dies für die Entwicklung der Triebwerke von großer Bedeutung sei. Derzeit statten die Italiener Sauber und Toro Rosso aus, doch das Red-Bull-Nachwuchsteam liebäugelt mit einem Wechsel zu Renault und könnte der Scuderia damit abhandenkommen. Als möglicher neuer Kunde gilt Force India, das derzeit seine Motoren von Mercedes bezieht, jedoch in Verhandlungen mit Jules Bianchi steht, der aus dem Ferrari-Juniorprogramm stammt. Adrian Sutil, der zweite Kandidat für das vakante Cockpit, dürfte aufgrund seiner Nationalität hingegen eher Mercedes entgegenkommen.

"Kundenteams sind sehr wichtig für einen Motorenhersteller", erklärte Ferraris Motorenchef Luca Marmorini. "Zum einen können wir mehr Motoren testen und, da wir nicht mehr während der Saison testen dürfen, so viel mehr Daten sammeln." Da es von Wichtigkeit sei, mit unterschiedlichen Autos testen zu können, welche über eine gute Pace verfügen, sieht sich Ferrari verpflichtet, Motoren an Kundenteams zu liefern.

Trotz der Abwanderungsgedanken seitens Toro Rosso sei das Verhältnis zum Team von Franz Tost weiterhin gut, betonte Marmorini - eine Verlängerung der Partnerschaft sei für ihn nicht vom Tisch. "Ich weiß nicht, ob wir im nächsten Jahr mit Toro Rosso arbeiten werden", sagte er. "Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung der Ferrari-Motoren, aber wir stellen ihnen auch einen konkurrenzfähigen Motor zur Verfügung", so der Italiener.