Die Entwicklung von Williams ist spannend wie kaum eine andere. Vieles ist von den Finanzen abhängig. Derzeit steht in den Sternen, wie lange der Traditionsrennstall noch von den venezolanischen Öl-Millionen profitieren kann. Der Gesundheitszustand von Präsident Hugo Chavez ist besorgniserregend, ob nach seiner Ära das Geld weiterhin Richtung Grove fließt, ist fraglich. Die Ausweitung der Geschäftsfelder ist also eine notwendige Alternative, um mögliche Ausfälle zu kompensieren.

Alexander Wurz: Der neue starke Mann bei Williams?, Foto: Sutton
Alexander Wurz: Der neue starke Mann bei Williams?, Foto: Sutton

Auch Williams-Gründer Frank Williams befindet sich in schlechter gesundheitlicher Verfassung. Wer dem Urgestein bei Williams folgt, ist unklar. Die Suche nach einem Nachfolger ist schwer, Alexander Wurz könnte ich mir gut an der Spitze des Teams vorstellen. Er hat das, was Williams braucht: Erfahrung, gute Beziehungen, Geschäftsverständnis und Visionen. Wie eine genaue Konstellation mit Wurz aussehen könnte, weiß ich nicht, aber die Briten wären mit dem Niederösterreicher sicherlich gut bedient.

Sportlich muss Williams endlich wieder den Anschluss schaffen. Das Kerngeschäft des Teams - die Formel 1 - kriselt schon zu lange. Mit Valtteri Bottas könnten sie einen richtigen Schritt gemacht haben, doch die personellen Abgänge im Ingenieursbereich werfen zumindest Fragezeichen auf. Erst 2014 wird sich zeigen, in welche Richtung es langfristig geht, doch die Weichen werden jetzt gestellt. Es lohnt sich also, in dieser Saison genauer nach Grove zu blicken.