Als klassischer Formel 1-Fan gebe ich zu, dass mir chaotische und durcheinandergewürfelte Rennen am besten gefallen. Daher ist eines meiner Highlights der Saison 2012 der Malaysia GP. Schon der Start zum zweiten Saisonlauf ließ vermuten, dass die Teams vor schwere Strategieentscheidungen gestellt werden. Während sich die meisten Piloten dazu entschlossen auf Intermediates zu starten, wagte HRT es bei Narain Kartikeyan die Full-Wets aufzuziehen, was den Inder zumindest kurzfristig in die Punkteränge spülte.

Nach einer Rennunterbrechung in Runde neun zeigte sich jedoch wieder ein klassisches Bild. Hamilton führte vor Button, Perez und Alonso. Während sich die McLaren-Piloten im Verlauf des Rennens durch misslungene Boxenstopps und zerstörte Frontflügel selbst um den Triumph brachten, entbrannte an der Spitze ein Kampf um den Rennsieg. Immer wieder sah es so aus, als könnte Sauber-Pilot Sergio Perez den Führenden Alonso einholen.

Als die Strecke langsam abtrocknete und die Slick-Bereifung die deutlich bessere Wahl darstellte, fiel die Entscheidung zunächst zu Gunsten des Spaniers, der eine Runde vor dem Sauber-Piloten die Box ansteuerte. Perez gab trotzdem nicht auf und arbeitete sich Stück für Stück an den Spitzenreiter heran - bis er sogar ins DRS-Fenster schlüpfte. Kurz vor dem Rennende folgte jedoch der entscheidende Fehler: Bei der Zufahrt auf die Gegengerade rutschte der 22-Jährige von der Strecke, verlor den Anschluss zu Alonso und damit wohl seinen möglichen Premierensieg in der Formel 1.