Der Teamkollege ist im Motorsport immer derjenige, den es als erstes zu schlagen gilt, und gleichzeitig der Maßstab für die Leistung des anderen Piloten. An einem starken Teamkollegen sind in der Formel 1 schon viele Karrieren zerbrochen. Motorsport-Magazin.com blickt auf die Teamduelle der vergangenen Saison zurück - wer hatte seinen Partner fest im Griff, wer hat ihn überraschend geschlagen?

HRT: de la Rosa vs. Karthikeyan

Punkte: 0:0 - Qualifying: 16:3

Die beiden HRT-Piloten hatten in der Saison 2012 die Qualifikationsplätze 20 bis 24 abonniert, nachdem sie sich für das Auftaktrennen in Australien gar nicht erst qualifizieren konnten. Im Zeitfahren hatte Routinier Pedro de la Rosa seinen Teamkollegen klar im Griff. Nur drei Mal gelang es Narain Karthikeyan, eine bessere Startposition herauszufahren als sein Teamkollege.

De la Rosa hatte auch im Rennen, sofern beide HRT-Piloten die Zielflagge sahen, stets die Oberhand über Karthikeyan. Dennoch beendete der Inder die Saison in der Gesamtwertung vor seinem erfahreneren Teamkollegen. Beide verbuchten zwar keine Punkte, doch Karthikeyan fuhr in Monaco bis auf Rang 15 nach vorne. De la Rosa kann vier 17. Plätze als beste Resultate vorweisen.

Marussia: Glock vs. Pic

Punkte: 0:0 - Qualifying: 14:5

Bei den Marussia-Piloten kam es im Qualifying nur zu 19 teaminternen Duellen, da Timo Glock beim Europa GP aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht antreten konnte. Im Qualifying hatte der Deutsche im Vergleich mit Teamkollege Charles Pic meist die Nase vorn. Als beste Startposition kann er einen 18. Rang vorweisen, während Pic nicht über Rang 19 hinaus kam. Der Franzose startete zudem drei Mal von ganz hinten, was Glock in dieser Saison vermeiden konnte.

Im Rennen lässt sich nur 13 Mal ein direkter Vergleich zwischen den Teamkollegen ziehen, da Pic fünf Mal mit technischem Defekt ausfiel, während Glock einmal unverschuldet ausschied und zudem den Europa GP verpasste. In den direkten Vergleichen hatte der Hesse acht Mal die Nase vorn. Fünf Mal kam er in den Top-15 ins Ziel, Pic gelang dies drei Mal. Beide haben einen 12. Rang als bestes Ergebnis auf ihrem Konto. Doch insgesamt geht Glock als Sieger aus diesem teaminternen Duell hervor.

Caterham: Kovalainen vs. Petrov

Punkte: 0:0 - Qualifying: 12:8

Im Qualifying war Vitaly Petrov seinem Teamkollegen an 12 Rennwochenenden unterlegen, acht Mal konnte er Heikki Kovalainen hinter sich halten. Während der Russe sich nicht besser als Position 18 qualifizierte und damit kein einziges Mal den Sprung in Q2 schaffte, zog der Finne sieben Mal in das zweite Segment ein.

Im Rennen dagegen hatte Petrov im direkten Vergleich die Oberhand. Da er beim Saisonfinale in Brasilien bis auf Rang elf nach vorne kam, rangierte er in der Gesamtwertung am Ende drei Positionen vor Teamkollege Kovalainen. Dafür konnte dieser häufiger in die Top-15 vordringen als Petrov. Daher ist in diesem Duell kein klarer Sieger auszumachen.