Murray Walker - die Stimme des britischen Grand-Prix-Sports schlechthin - trauert der Formel 1 in den 80er Jahren nicht hinterher. "Ich muss sagen, die 80er Jahre waren eine goldene Ära in der Formel 1. Aber die letzten drei Jahre haben das noch einmal überboten", sagte Walker, der den Motorsport bereits von seinen Kinderschuhen an begleitete. "Es waren drei wundervolle Jahre, von denen ein jedes besser war als das vorangegangene. Auch wenn man schon glaubte, es sei gar nicht mehr möglich."

Besonders die Saison 2012 mit dem spannenden Saisonfinale hat es dem 89-jährigen angetan: "Ich denke, der Höhepunkt 2012 mit dem Rennen in Brasilien war unglaublich, als Vettel sich gedreht hat und dann wieder zurückkam und zum dritten Mal Weltmeister wurde." Für den nicht ganz ernst gemeinten Fall, dass Bernie Ecclestone beim Drehbuch seine Finger im Spiel hatte, fügte er schmunzelnd hinzu: "Wenn er diese Drehbücher schreiben würde, wäre er ein absolutes Genie."

Den dominierenden Mann der letzten drei Jahre schätzt Walker hoch ein und glaubt, dass auch die Rekorde von Michael Schumacher wackeln. "Er [Sebastian Vettel] kann Schumachers Rekorde brechen. Bis vor kurzem war das undenkbar, aber Rekorde sind da, um gebrochen zu werden. Und normalerweise werden sie das auch."

In Anbetracht der Tatsache, dass Vettel noch eine lange Karriere vor sich hat, fügte Walker hinzu: "Wenn er die Rekorde nicht bricht, bedeutet das, dass er keine sehr guten Entscheidungen bezüglich der Teamwahl getroffen hat. Aber ich denke, er ist ein schlauer Kerl und wird keine schlechten Entscheidungen treffen."