"Die Art von Speed, die er hat, wächst nicht auf Bäumen." Diese Aussage über Romain Grosjean kann man so oder so sehen. Sein Speed im Qualifying war 2012 durchaus beeindruckend, immerhin war er oft schneller als der Weltmeister von 2007, Kimi Räikkönen. Im Rennen hätten sich mehrere Piloten allerdings gewünscht, dass Grosjean über diesen Speed nicht verfügt.

Vielleicht wären dann einige Unfälle in der ersten Kurve nicht passiert und man würde den Namen Grosjean nicht mit den Wörtern Bruchpilot oder wahnsinnig in Verbindung bringen. Nichtsdestotrotz hält Lotus an ihm fest, verteidigt sogar seine Aktionen. "In der Formel 1 gibt es schon mal Unfälle, wir sind ja nicht beim Tischtennis", betonte Gerard Lopez. Und er hat Recht - wir sind nicht beim Tischtennis, aber auch nicht bei Stefan Raabs Stock Car-Rennen.

Grosjean löste in Spa Massencrash aus, Foto: Sutton
Grosjean löste in Spa Massencrash aus, Foto: Sutton

Mit seiner aggressiven und ungestümen Art hätte Grosjean durchaus jemanden verletzten können, immerhin flog er in Spa-Francorchamps nur wenige Zentimeter über den Kopf von Fernando Alonso hinweg. Zudem kostete er Lotus womöglich den dritten Platz in der Konstrukteurswertung, denn während Räikkönen 207 Punkte holte, sammelte Grosjean nur 96 Zähler. Und auch wenn Lotus gerade einen Sponsordeal mit Coca Cola/Burn unterschrieben hat, die paar Milliönchen, die der Drittplatzierte mehr bekommt, hätte das Team gut gebrauchen können, um sein Budget zu sichern.

Doch gerade das liebe Geld ist ein wichtiger Faktor, weshalb Grosjean sein Cockpit behalten wird. Immerhin erhält er die Unterstützung des französischen Mineralölkonzerns Total. Hinzu kommt, dass der Franzose bei Gravity Sport Management unter Vertrag steht, dessen CEO ganz zufälligerweise Eric Boullier heißt. Klingelt da was? Bleibt für Lotus nur zu hoffen, dass Grosjean aus seinen Fehlern lernt und 2013 seinen nicht auf Bäumen wachsenden Speed nutzt, um Punkte und Siege einzufahren anstatt die Gegner abzuschießen.