Vor dem letzten Formel-1-Rennen der Saison 2012 richten sich die Blicke im Fahrerlager gen Himmel: Bleibt es beim Großen Preis von Brasilien in Interlagos trocken oder setzt doch der große Regen ein? Ein nasses Rennen könnte extremen Einfluss auf den Ausgang der Weltmeisterschaft haben, denn unter trockenen Bedingungen zweifelt kaum jemand daran, dass Sebastian Vettel seinen dritten WM-Titel in Folge einfahren wird. "Es muss etwas Außergewöhnliches passieren, wie ein Ausfall oder Regen", machte sich auch Herausforderer Fernando Alonso keine allzu großen Hoffnungen.

Motorsport-Magazin.com ist beim Brasilien Grand Prix natürlich vor Ort und hat das Sonntagswetter genau im Blick. In der Nacht zum Sonntag regnete es, seit dem frühen Morgen hörte der Regen aber auf und bislang ist es trocken. Bis zum Mittag schien es sich sogar etwas aufzulockern, doch dunkle Wolken machten sich anschließend wieder einmal breit. Außerdem ist es in Interlagos ziemlich windig, was auch ein wichtiger Faktor im Rennen sein kann. Im Media Centre von Interlagos rätseln sämtliche Journalisten und sind sich uneinig; vielleicht fängt es wieder an zu regnen, vielleicht bleibt es aber auch komplett trocken.

Red Bull geht davon aus, dass es größtenteils trocken bleiben wird. "Wir erwarten ein leichtes Tröpfeln, aber ein trockenes Rennen. Die Wolken beinhalten nur wenig Wasser", sagte RBR-Motorsportberater Helmut Marko eine halbe Stunde vor Rennstart. Williams twitterte: "Die Temperatur sinkt, es droht Regen." McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh beobachtete das Wetter natürlich auch vom Kommandostand aus und sagte: "Das Radar zeigt keinen Regen an, aber vielleicht regnet es ja trotzdem."

Überraschende, heftige Schauer werden eher nicht erwartet, doch eine gewisse Regenwahrscheinlichkeit ist auf jeden Fall gegeben. Am Samstag gingen die Niederschlagsvorhersagen stark auseinander, zwischen 60 und 90 Prozent Regenmöglichkeit wurde alles erwartet. Dass die Aussagekraft der Wetterfrösche in Brasilien mit Vorsicht zu genießen ist, machte Bruno Senna deutlich. Motorsport-Magazin.com fragte während der Fahrerparade noch einmal beim Williams-Piloten nach. "In Interlagos ist es immer unberechenbar, hier kann alles passieren", sagte der Lokalmatador.

Bislang regnete es erst einmal im Verlauf des Wochenendes. Zwischen dem 3. Training und dem Qualifying kam Regen herunter, in Q1 gingen die ersten Fahrer auf Intermediates raus, wechselten dann aber auf Slicks. Bis zum Ende des Zeittrainings war der 4,309 km lange Kurs wieder vollständig abgetrocknet.