Aufgeben ist keine Option. Fernando Alonso ist weiterhin wild entschlossen, sich 2012 die Fahrerkrone der Formel 1 aufzusetzen. Trotz der Siegesserie von Sebastian Vettel, der die letzten vier Rennen allesamt für sich entschied, sei der WM-Zug noch lange nicht abgefahren, meinte der Ferrari-Star. Beim Großen Preis von Abu Dhabi könnte sich das Kräfteverhältnis schon wieder anders darstellen. "Die Saison war ein ständiges Auf und Ab, alle Top-Teams hatte zwei oder drei Siege", erklärte er. "Und plötzlich gewinnt Red Bull viermal in Folge, das war ein bisschen außerhalb der Norm."

Zuversichtlich stimmte den Spanier vor allem die besondere Charakteristik des Yas Marina Circuit. "An dem Resultat vom letzten Jahr kann man sehen, dass uns diese Strecke ganz gut liegt", sagte er. "Ich hoffe, dass wir näher dran sind als in Korea und Indien, vielleicht helfen uns auch die Neuerungen am Auto ein bisschen dabei." Spektakuläre Veränderungen seien fünf Tage nach dem Rennen in Greater Noida allerdings nicht zu erwarten, stellte Alonso klar. "Es geht vor allem darum, das Setup auf diese Strecke abzustimmen. Es kommen aber auch ein paar neue Parts aus dem Werk in Italien, die die Performance verbessern sollen."

Dass Ferrari in Abu Dhabi die gleiche Performance abrufen kann wie Red Bull, sei jedoch unwahrscheinlich. "Es gibt keinen magischen Knopf in der Formel 1", erklärte der 31-Jährige. "Wir werden die Lücke in fünf Tagen nicht komplett schließen, wir versuchen ihnen näher zu kommen und so viel Druck wie möglich auszuüben." Red Bull müsse jederzeit den heißen Atem der Verfolger - in diesem Fall von Ferrari - spüren, das sei in den letzten Rennen zu wenig geschehen. "Wir müssen sie pushen, sie dazu zwingen, sich das gesamte Rennen über am Limit zu bewegen", so Alonso. "Wenn Vettel einen KERS-Ausfall hat und mit zehn Sekunden führt, bekommt es niemand mit, deshalb müssen wir ihm die gesamte Zeit im Nacken sitzen."

Dass Red Bull im Moment das schnellere Auto habe, sei jedem bei Ferrari klar, fuhr Alonso fort. Wenn es eine Schwachstelle gäbe, dann vielleicht die etwas fragile Technik. Tasächlich musste Sebastian Vettel sein Auto bereits zweimal wegen einer defekten Lichtmaschine abstellen, Mark Webber spielte die Technik zuletzt in Indien einen Streich. "Die Red Bulls sind ein bisschen zerbrechlicher. Das haben wir im letzten Rennen gesehen, als Mark KERS verloren hat", sagte der zweimalige Champion. Ferrari dagegen ist in Sachen Zuverlässigkeit bislang das Maß aller Dinge: Schwerwiegende Defekte, geschweige denn Ausfälle wegen streikender Technik gab es 2012 nicht zu beklagen.