Am 14. Juli 2013 gastiert die Formel 1 wieder in Deutschland - doch wo? Laut dem wechselnden Turnus wäre der Nürburgring wieder an der Reihe, doch die Austragung des Grand Prix in der Eifel ist wegen der prekären finanziellen Situation in der Schwebe. Die Veranstalter der Hockenheim-Ring GmbH signalisierten bereits, im kommenden Jahr einzuspringen, sofern der Nürburgring dazu nicht in der Lage ist. Nun bestätigte auch Bernie Ecclestone, dass er mit den Organisatoren des Hockenheimring in Kontakt steht.

"Ja, es gibt Verhandlungen mit Hockenheim über die Ausrichtung des Rennens 2013", sagte der F1-Boss der WirtschaftsWoche. Derzeitiger Ansprechpartner seitens des insolventen Nürburgrings ist aktuell noch die private Nürburgring Automotive GmbH (NAG), doch wegen ausstehender Pacht hatte die rheinland-pfälzische Landesregierung den Vertrag mit der NAG gekündigt. Die beiden Pächter, Jörg Lindner und Kai Richter, wehren sich gegen den staatlich verordneten Rauswurf, der Ende Oktober über die Bühne gehen soll.

Aktuell verhandelt das diskutable Duo noch mit der Formel 1 über die Austragung des nächstjährigen Rennens in der Eifel. Sie zeigten sich von Ecclestones Aussage überrascht, schließlich laufen die gemeinsamen Verhandlungen seit mehr als einem Jahr. "Wir haben bisher keine Absage von Ecclestone bekommen", wurde Lindner zitiert. Zwar hat die FIA bereits den Rennkalender für 2013 vorgestellt, doch der Deutschland Grand Prix wurde mit der Information versehen, erst noch bestätigt werden zu müssen.

Nun hängt es davon ab, wer in Zukunft die Geschicke des Nürburgrings leitet. Der Verlust der Formel 1 wäre ein herber Rückschlag für die wirtschaftsschwache Region inmitten der Eifel. Der Nürburgring schreibt seit Jahren rote Zahlen - vorrangig wegen der F1-Austragung - doch für die Infrastruktur ist das prestigereiche F1-Spektakel Gold wert. Aktuell bewerten Sanierungsexperten die finanzielle Lage sowie die Zukunft des Nürburgrings. Sie waren nicht überrascht, dass sich Ecclestone anderweitig umsieht.

"Wir sind immer davon ausgegangen, dass sich Bernie Ecclestone als professioneller Verhandler alle Optionen offenhält und mit beiden Strecken spricht. Das versetzt uns nicht in Angst", sagte der Sprecher des Sanierungsteams, Pietro Nuvoloni. Trotzdem bestehe berechtigte Hoffnung, dass der Große Preis von Deutschland in der kommenden Saison planungsgemäß auf dem Nürburgring ausgetragen wird.