In Japan gab Michael Schumacher offiziell seinen Rücktritt bekannt, was selbst Mercedes Teamchef Ross Brawn und Motorsportchef Norbert Haug nach eigenem Bekunden erst fünf Minuten vorher erfuhren. Nun erklärte FIA-Präsident Jean Todt, dass Schumachers Rücktritt für ihn nicht so überraschend kam.

Die beiden kennen sich seit vielen Jahren, gewannen bei Ferrari gemeinsam fünf Weltmeistertitel und sind durch eine tiefe Freundschaft verbunden. "Ich wurde ein paar Tage vorher über Michaels Entscheidung informiert", machte der Franzose deutlich. "Wir hatten die Möglichkeit zu sprechen, daher war ich vorbereitet, als er es öffentlich machte und verstand die Gründe." Was Schumacher nun zukünftig machen wird, wollte der FIA-Präsident aber auch nicht wissen. "Ich weiß es nicht, aber er wird sicherlich sehr eingespannt sein."

Todts Landsmann Jean Alesi sprach seinerseits zwar nicht mit Schumacher, will aber dennoch wissen, warum Schumachers Rücktritt die richtige Entscheidung war. "Er kam, um Spaß zu haben", erklärte der ehemalige Ferrari-Pilot. "Aber er hatte nicht länger die gleiche Philosophie wie die Jungen, die unbedingt gewinnen wollen."

Es brauche eine ganz besondere Einstellung, um in diesem Sport Erfolg zu haben. "Wenn du zurückkehrst, um eine solche Maschine zu fahren, musst du jedes erdenkliche Opfer bringen, um an der Spitze zu sein", untermauerte Alesi seine Theorie. Ab einem gewissen Alter sei dieser unbedingte Wille umso wichtiger, was vor allem gelte, wenn der Bolide nicht perfekt arbeiten würde.