Damon Hill war 1994 bei Williams der letzte Teamkollege von Ayrton Senna. Fast 18 Jahre nach dem Tod der brasilianischen F1-Legende beim Großen Preis von San Marino, hat das britische Traditionsteam aus Grove Ayrtons Neffen Bruno als Stammfahrer für die kommende Saison unter Vertrag genommen. Für Hill ist die märchenhafte Geschichte ein großer Grund zur Freude. "Ich finde, das sind wirklich ganz interessante Neuigkeiten", erklärte der Weltmeister von 1996 in Bezug auf die Verpflichtung Sennas.

"Ich glaube nicht, dass wir schon Brunos ganzes Potenzial zu Gesicht bekommen haben und es wird interessant sein zu sehen, wie er sich entwickelt", meinte Hill. Der 28-jährige Senna hatte nach dem Vizetitel in der GP2 2008 vor zwei Jahren in der Formel 1 debütiert. Beim Nachzüglerteam HRT konnte sich der Brasilianer in einem langsamen Auto jedoch kaum beweisen. 2011 stieg Senna dann für die letzten Saisonrennen als Ersatzpilot für Nick Heidfeld bei Lotus Renault ins Cockpit. Der schwächelnde Bolide machte ihm auch dort das Leben schwer, wenngleich es in Monza immerhin für die ersten WM-Punkte in Sennas F1-Laufbahn reichte.

Junge Generation hervorragend

Eines von nur drei gemeinsamen Rennen bei Williams-Renault: Ayrton Senna & Damon Hill beim Großen Preis von Brasilien 1994, Foto: Sutton
Eines von nur drei gemeinsamen Rennen bei Williams-Renault: Ayrton Senna & Damon Hill beim Großen Preis von Brasilien 1994, Foto: Sutton

Nun geht er bei Williams in sein drittes Jahr in der Königsklasse und in seine zweite komplette Saison. "Er hat eine große Chance bei Williams, aber sie haben auch eine Menge Arbeit vor sich", prognostizierte Ex-Champ Hill seinem ehemaligen Arbeitgeber gegenüber Sky Sport harte Zeiten. Das Team aus Grove war zuletzt sportlich ins Hintertreffen geraten. Trotz des positiven Fahrerwechsels habe das aber nicht an der personellen Besetzung gelegen.

"Ich weiß nicht, wie viele Saisons Rubens noch vorhatte, in der Formel 1 weiterzumachen - er hat meiner Meinung nach aber auch einen ganz guten Job gemacht", stärkte Hill dem geschassten Rubens Barrichello den Rücken. "Die Jungs machen heute eben alle viel länger weiter, als das üblich ist - vielleicht bleiben sie einfach länger fit", mutmaßte Hill. Dass Williams mit dem Duo Senna & Maldonado nun aber der Jugend eine Chance gegeben hat, begrüßte der Brite sehr. "Es ist gut, dass Bruno nun dort fährt - und sein Onkel wäre auch sehr glücklich darüber", meinte Hill mit einem Lächeln.

Der Formel 1 würden spannende Zeiten bevorstehen. Mit sechs Weltmeistern im Feld sei die Serie bestens besetzt. "Durch das viele emporkommende, junge Talent, ist die F1 meiner Meinung nach heute so wettbewerbsstark wie noch nie. Es gibt dort wirklich sehr viel Talent und echte Stärke", lobte der 51-Jährige. Die Gründe dafür seien klar, denn die Fahrer stünden ständig unter Beobachtung. "Jede Runde wird analysiert und aufgezeichnet - genauso wie die physische und mentale Verfassung der Piloten. Man kann sich heute eben nicht mehr verstecken."