Was sportliche Großveranstaltungen betrifft, so konnte sich Indien in jüngster Zeit nicht unbedingt auszeichnen. Zunächst gab es viele Probleme bei den Commonwealth Games, weil die Athleten-Unterkünfte unzureichend waren und eine Brücke im Haupt-Stadion kollabierte. Danach folgte die Cricket Weltmeisterschaft, bei denen einige der wichtigsten Matches in den ehrwürdigen Eden Gardens nicht gespielt werden konnten, weil einige Erneuerungen nicht rechtzeitig fertig geworden waren.

Doch dieses chaotische Image wollen die Veranstalter des Formel 1 Grand Prix im Oktober nun bekämpfen und versprechen, das Land werde danach in einem besseren Licht dastehen. "Das Gute an unserer Situation ist, dass alles von einem Ausrichter an einem Ort gehandhabt wird. Bei den Commonwealth Games mussten die Leute mit zehn verschiedenen Locations, zehn verschiedenen Agenturen und zehn verschiedenen Regierungen zurechtkommen, aber wir sind ein Unternehmen und haben nur eine Location. Daher ist die Entscheidungsfindung logistisch einfacher für uns", sagte Sameer Gaur, der Geschäftsführer und Managing Direktor von JPSI Sports, das gerade die Rennstrecke außerhalb von Delhi errichtet, gegenüber Reuters.

Nur noch letzte Arbeiten

Er versprach, die Bauarbeiten an dem Kurs werden vor der FIA-Inspektion im Juli abgeschlossen sein. Er meinte sogar, alle großen Arbeiten seien bereits durchgeführt und daher habe er keine Sorgen. "Es sind noch mechanische Arbeiten, die Verrohrung und Abschluss-Arbeiten zu erledigen", erklärte er. Nach seiner Auskunft war der Bau der Strecke für 130.000 Zuschauer sogar eines der leichteren Projekte gewesen, das er betreut hatte. "Ich machte ein Projekt, wo niemand, nicht einmal die Armee, hinkam. Es gab nur Berge, trotzdem baute ich einen zehn Kilometer langen Tunnel. Wenn ich jetzt also hierüber rede, dann war das relativ einfach."

Da der Monsun von Juli bis September zu erwarten ist, waren die Bauarbeiten absichtlich früh fertiggestellt worden, was noch fehlt ist der Asphalt, das soll aber im Juni aufgetragen werden. "Wenn es im Juli, August und September regnet, arbeite ich drinnen, also habe ich kein Problem mit dem Monsun. Das Problem bei den Commonwealth Games war, sie hatten noch große Arbeiten zu erledigen und mussten asphaltieren, das ist aber nicht möglich, wenn der Regen kommt. Aber das ist alles fertig, daher sind nur noch Abschluss-Arbeiten zu machen und alles wird OK sein", sagte Gaur.

120.000 Zuschauer kein Problem

Zuschauer-Armut befürchtete er ebenfalls keine, auch wenn viele Leute zu der Zeit auf Urlaub sind, da das Diwali-Festival stattfindet und Indien Cricket-Testmatches bestreiten könnte. "Oktober ist die richtige Zeit. Diwali fällt auf den 26. Oktober, dann haben wir Ferien, also Leute, die am 27. kommen, sind bereits in feierlicher Stimmung und werden das auch drei weitere Tage sein. Formel 1 und Diwali, eine tolle Idee. Cricket wird kein Problem sein, da jeder weiß, dass Cricket andere Anhänger hat, außerdem ist das hier was Neues und Aufregendes. 120.000 Leute in Indien zum Kommen zu bewegen, braucht nicht viel - dass die Leute kommen, ist kein Problem, denn sie wollen etwas Anderes, sie wollen kommen, da es nichts Vergleichbares gibt."