Neuigkeiten an seinem Auto gibt es zwar nicht - trotzdem hofft Bruno Senna, hier in Spa wieder näher an der Konkurrenz zu sein, sogar wieder mit den anderen Neulingen kämpfen zu können. Erstens, weil der Kurs dem HRT prinzipiell entgegenkommt - und wohl auch, weil er in Spa immer schon sehr schnell war - ob in der Formel 3 oder in der GP2...

Hat Dir die Sommerpause auch ein bisschen Urlaub gebracht - du warst ja einige Zeit zu Hause in Brasilien...
Bruno Senna: Nicht wirklich, ich habe die zwei Wochen in Brasilien wirklich viel gearbeitet, viele PR- und Medientermine. Ich bin auch nicht so viel zum Trainieren gekommen wie ich gewollt hätte - aber in Sao Paulo hatte es auch gerade mal acht, neun Grad, da muss man sich schon arg überwinden, Radfahren zu gehen. Aber in der letzten Woche, als ich dann wieder in Monaco war, da konnte ich schon einiges nachholen - habe all die Kilometer abgestrampelt, die ich dort nicht geschafft habe.

Was erwartest Du hier in Spa - auf deiner Lieblingsstrecke?
Bruno Senna: Ich bin zuversichtlich, dass wir hier vielleicht wieder mit den Virgin und den Lotus kämpfen können. Denn die Strecke kommt unserem Abtriebslevel ziemlich entgegen. Gerade der erste und der dritte Sektor sollten uns eigentlich gut liegen - aber wir müssen erstmal den morgigen Tag und vielleicht auch den Samstag abwarten, um Genaueres sagen zu können.

Das Wetter verspricht Regen, würde das zusätzlich helfen?
Bruno Senna: Das ist mir eigentlich egal, ich mag die Strecke unter allen Bedingungen sehr gern und wir sollten sowohl im Nassen als auch im Trockenen ziemlich gleich konkurrenzfähig mit den anderen Neulingen sein. Es sollte keinen zu großen Unterschied machen.

Letztes Jahr hattest du hier mit dem LMS-Auto in Blanchimont den bisher schlimmsten Crash deiner Karriere - wirst du da noch mal dran denken, wenn Du das erste Mal wieder durch die Kurve fährst?
Bruno Senna: Das ist Vergangenheit. So etwas hake ich ab. Nachdem ich damals 2006 in Snetterton meinen bösen Crash hatte, war Spa das nächste Rennen und ich habe auch nichts mehr gemerkt. Wenn ich jetzt noch mal in einem LMS-Auto hier fahren müsste, dann wäre ich an der Stelle vielleicht etwas vorsichtiger, aber in einem Formel 1 ist das was anderes, da mache ich mir keine Sorgen.

Der Kampf an der Spitze ist so spannend wie selten, was glaubst du, wer am Ende vorn sein wird?
Bruno Senna: Das ist schwierig vorauszusagen. Ich glaube, hier in Spa wird Ferrari sehr stark sein, sie sagen auch, dass sie viele neue Teile haben. Aber insgesamt ist Red Bull immer noch vor allen anderen. Sie müssen ihre interne Politik regeln - wenn sie das schaffen, dann sind sie immer noch die Favoriten.

Rubens Barrichello fährt hier seinen 300. GP - was fällt Dir zu ihm ein?
Bruno Senna: Rubens macht einen sehr guten Job, gerade auch jetzt bei Williams, und er wird uns noch einige Zeit erhalten bleiben - wir müssen also aufpassen auf ihn! Aber ich komme sehr gut mit ihm aus, wir haben uns zum Beispiel in Ungarn lange unterhalten, er hat mir einige Dinge gesagt, die ihn an meinem Auto aufgefallen sind, zum Beispiel beim Bremsverhalten, er hat mir einige Tipps gegeben. Für jemanden wie mich, der ziemlich neu ist, ist das schon schön, von jemandem mit so viel Erfahrung ein paar Hinweise zu bekommen...