Es gibt nicht viele Rennen, in denen Lewis Hamilton mehrere Jahre in Folge nicht auf dem Podium stand. Doch auf dem Red Bull Ring läuft es nicht. 2016 gewann er nach Kollision mit Nico Rosberg - seither hat er den Weg auf das Podium nicht mehr gefunden, zwei vierte Plätze waren die Highlights. Seit vier Jahren stand er in Spielberg nicht mehr auf dem Podium, seine längste Negativ-Serie. Kann er den Bann am nächsten Wochenende vielleicht brechen?
Hamilton führt jetzt plötzlich auch in der Strafpunkt-Wertung mit sieben, nachdem er je zwei für das Gelb-Vergehen im Qualifying und zwei für die Albon-Kollision kassierte. Damit ist er der Rennsperre (bei zwölf Punkten) zwar noch nicht nahe, aber es wird wärmer. Nummer zwei hinter Hamilton? Sebastian Vettel, mit fünf Punkten.
Valtteri Bottas setzte seine Österreich-Hochform fort. Zweiter Sieg und dritte Pole für den Finnen, der damit wie schon 2019 als WM-Führender in das zweite Saisonrennen startet.
Bottas holte sich mit 1:02.939 außerdem im Qualifying den absoluten Streckenrekord von Charles Leclerc. Zum ersten Mal wurde auf dem Red Bull Ring eine Runde unter 1:03 gedreht. Das war zugleich die fünftkürzeste Pole-Runde in der F1-Geschichte. Die kürzeste? Niki Lauda stellte 1974 in Dijon seinen Ferrari mit einer 0:58.790 auf die Pole. Wenn Bottas noch eine halbe Sekunde findet, könnte er sich auf Platz vier verbessern (Nigel Mansell, Kyalami 1985, 1:02.366).
Eine positive Nachricht gibt es für Hamilton - er hat seinen eigenen Rekord gebrochen. Zum 34. Mal in Serie fuhr er bei einem Grand Prix Punkte ein, seit Großbritannien 2018 schaffte er es immer unter die ersten zehn. Sein letztes punkteloses Rennen? Österreich 2018. Klar. Ein unverschuldeter Defekt. Davor? Malaysia 2016. Damit feierte Hamilton 67 Punkteankünfte in 68 Rennen.
Lando Norris holte P3 im Qualifying, zum ersten Mal seit Österreich 2014 stand ein McLaren so weit vorne. Und mit seinem Podium im Rennen verschaffte Norris McLaren das zweite Podium in drei Rennen. Er krönt sich zugleich zum drittjüngsten Podiumsfahrer aller Zeiten, hinter Max Verstappen und Lance Stroll.
Norris sicherte sich das Podium mit der schnellsten Rennrunde im 71. Umlauf von 71. Die 1:07.475 war auf die Tausendstel identisch mit der schnellsten Rennrunde von Max Verstappen aus dem Vorjahr. Norris ist nun der zweitjüngste Fahrer mit einer schnellsten Runde, hinter Max Verstappen.
George Russell bleibt im Qualifying ungeschlagen - nachdem er Robert Kubica 2019 abgefertigt hat, eröffnet er das interne Duell gegen Nicholas Latifi gleich mit 1:0, und erhöht seinen Karriere-Zwischenstand auf unglaubliche 22:0. Ein Q2-Aufstieg blieb ihm trotz allem verwehrt, diesmal waren es 0.073 Sekunden.
Für die Formel 1 war es der späteste Start in eine Saison überhaupt - 1951 begann die Saison am 27. Mai in der Schweiz, aber ein Start im Juli ist einzigartig. Ein Start in Europa kam seit 1966 nicht mehr vor.
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