Formel 1, Chronologie: Max Verstappens Horror-Saison 2018

Max Verstappen rutscht 2018 Wochenende für Wochenende tiefer in seine Misere. Red Bulls Superstar überzeugt nach wie vor mit beeindruckendem Speed. Doch statt endlich die Resultate einzufahren nach denen er und seine Bosse lechzen, sabotiert sich der 20-Jährige mit Fahrfehlern selbst. Die Chronologie von Max Verstappens Seuchenjahr 2018.

Australien, Rennen:
Rückblickend könnte Verstappens Start in die Saison in Melbourne fast als das vielzitierte Aufstehen mit dem falschen Fuß gewertet werden. In der ersten Kurve wird er von Kevin Magnussen überrumpelt. Sichtlich entschlossen die Position zurückzugewinnen und den Anschuss an Hamilton und das Ferrari-Duo an der Spitze wiederherzustellen, jagt er seinen Red Bull durch den Albert Park. Das Resultat ist ein Dreher in der ersten Kurve. Laut Verstappen und seinem Team verlor er jedoch nicht aufgrund einer zu harten Gangart die Kontrolle. Es soll der Unterboden gewesen sein, der angeblich schon vor dem Dreher beschädigt wurde...

Bahrain, Qualifying:
Ein Rennwochenende später leistet sich Verstappen schon im Qualifying den ersten tiefen Schnitzer. Im Q3, das er mit seiner Rundenzeit eigentlich schon sicher überstanden hatte, schmeißt er das Auto beim Herausbeschleunigen aus der zweiten Kurve weg. Das Zeittraining ist für ihn gelaufen. Verstappen macht die Power Unit für den Unfall verantwortlich. Sie soll aus heiterem Himmel rund 50 zusätzliche PS abgegeben haben, die zum Traktionsverlust führten. Eine Aussage, die im Fahrerlager für hochgezogene Augenbrauen und spitze Bemerkungen sorgt.

Bahrain, Rennen:
Festentschlossen vom 15. Startplatz aus schnell zu den anderen Top-Piloten aufzuschließen, geht Verstappen ab der ersten Runde volles Risiko. Beim Anbremsen auf die erste Kurve greift er im zweiten Umlauf Hamilton an. Am Kurvenausgang lässt er dem Mercedes-Piloten kaum Platz, es kommt zur Berührung. Verstappen schlitzt sich den linken Hinterreifen an Hamiltons Frontflügel auf. Auch das Differential des Red Bulls ist beschädigt. Verstappen muss das Auto abstellen.

China, Rennen:
In Shanghai bekommt Verstappen die Chance auf den Sieg auf dem Silbertablett serviert. Eine späte Safety-Car-Phase gibt ihm und Teamkollege Daniel Ricciardo die Chance zum Reifenwechsel. Auf der schnelleren Mischung fährt das Duo Kreise um die Konkurrenz - Verstappen voran. Doch ihm geht die Geduld aus, ein Überholversuch gegen Hamilton schlägt fehlt. Ricciardo rutscht durch. Verstappen berappelt sich, stürmt erneut durchs Feld. Wenige Runden später verschätzt er sich beim Angriff auf Sebastian Vettel. Er kollidiert mit dem Ferrari-Piloten, beide drehen sich. Verstappen wird nach einer Zeitstrafe noch Fünfter. Nach dem Rennen entschuldigt er sich umgehend bei Vettel. Die Sache ist damit erledigt.

Aserbaidschan, Rennen:
In den Straßen Bakus eskaliert das teaminterne Duell zwischen Verstappen und Ricciardo. Der Australier ist erstmals in der Saison der schnellere Mann auf der Strecke. In der ersten Rennhälfte kommt es zu mehreren harten Zweikämpfen. Ricciardo geht schlussendlich an Verstappen vorbei. Bei den Boxenstopps ändert sich die Reihenfolge wieder zugunsten des Niederländers. Es kommt zu einem weiteren Aufeinandertreffen. Ende der Start- und Zielgeraden verteidigt Verstappen hart. Ricciardo greift dennoch an. Es kommt zum Crash, der für beide Fahrer das Aus bedeutet. Die Rennleitung spricht beiden Unfallgegnern eine Teilschuld zu.

Spanien, Rennen:
In Barcelona ist Verstappen abermals auf Podestkurs und diesmal sieht es so aus, als könne ihn nichts mehr stoppen. In einer VSC-Phase kollidiert er jedoch mit dem zur Überrundung anstehenden Lance Stroll und beschädigt sich den Frontflügel. Ein überflüssiger Zwischenfall, bei dem Verstappen mit zwei blauen Augen davonkommt. Eine Endplatte des Frontflügels verabschiedet sich zwar, doch die Balance des Red Bulls ist nach wie vor stabil. Somit ist kein Reparaturstopp nötig. Verstappen wird Dritter.

Monaco, 3. Training:
In Monaco ist der Red Bull erstmals in der Saison siegfähig. Im 3. Freien Training liefern sich Ricciardo und Verstappen ein Fernduell um die schnellste Rundenzeit. Verstappen liegt kurz vor Schluss mit einer Tausendstelsekunde vor dem Teamkollegen, versucht mit einer weiteren schnellen Runde nachzulegen. Er ist zwei Zehntel vorne, als er in der zweiten Schwimmbad-Passage bei der Einfahrt innen rechts die Leitplanke touchiert. Der Querlenker bricht, Verstappen crasht. Eine exakte Wiederholung seines Unfalls in der Saison 2016. Und noch schlimmer: Der Schaden am Auto verhindert seine Teilnahme an der Qualifikation. Ricciardo holt Pole und am Sonntag den Sieg. Verstappen muss als Letzter starten und wird Neunter.