Der Motorsport hat auch immer das Ziel nahe bei den Straßenautos zu bleiben, somit kommt besonders das Thema Reifen in den Formel-Serien immer wieder auf. Der italienische Reifenhersteller Pirelli hat jüngst bewiesen, dass die Formel 1 auch mit 18-Zoll-Reifen funktionieren kann - Charles Pic drehte in Silverstone im Lotus einige Testrunden. In der neu eingeführten Formel E wird bereits mit 18-Zoll-Reifen gefahren. Die Pneus für die Rennserie stellt Michelin zu Verfügung.

Für die Formel Renault 3.5 und 2.0 hat der französische Reifenhersteller zusammen mit Renault ähnliche Pläne. In der abgelaufenen Saison fuhren die Autos noch mit 12 x 13-Zoll-Reifen. Das wird auch für 2015 so bleiben, erst für 2016 strebt die Serie den möglichen Wechsel an. "Die Formel Renault bietet jungen Fahrern beste Entwicklungsmöglichkeiten für die Königsklasse. Wenn die Formel 1 den Wechsel zu 18-Zoll-Reifen beschließt, wird die Renault World Series, in ihrer Aufgabe als Ausbildungsserie, mitziehen", erklärte Renndirektor Jean-Pascal Dauche die Absichten hinter einem zukünftigen Wechsel.

In der Formel E wird bereits mit 18-Zoll-Reifen von Michelin gefahren, Foto: Michelin
In der Formel E wird bereits mit 18-Zoll-Reifen von Michelin gefahren, Foto: Michelin

Bereits seit Anfang dieses Jahres arbeiten Michelin und Renault an dem Projekt. In diesem Zeitraum wurden umfassende Datenmengen und hunderte Testkilometer ausgewertet, um einen Überblick zu erhalten, was sich für Fahrer und Teams ändern wird. "Die Umstellungen würden nur kleine Veränderung an den Autos bedeuten und gleichzeitig trägt es dazu bei Kosten zu senken, ohne dabei auf Innovationen zu verzichten", strich Dauche die Vorteile hervor.

Getestet wurde in Valencia und Barcelona. Dabei wurden Faktoren wie Top-Speed, Straßenlage und Reifenabnutzung beobachtet - mit zufriedenstellenden Ergebnissen. Bei den Testfahrten in Valencia wurde sogar ein Rundenvorteil von einer Sekunde pro Runde festgestellt.

"Michelin ist ein Verfechter von 18-Zoll-Reifen in der Formel 1. Um unsere Idee umzusetzen, haben wir uns dazu entschlossen, mit bestehenden Partnern zusammenzuarbeiten. Das hat bereits erfolgreich im Rahmen der Formel E mit Renault geklappt und nach den erfolgreichen Testfahrten ergibt sich für uns eine weitere vielversprechende Möglichkeit in der Renault World Series. Wir sind begeistert von dieser Zusammenarbeit und zuversichtlich, ab 2016 die Autos der Renault World Series mit größeren Reifen auszustatten", berichtet der Technische Direktor von Michelin, Nicolas Goubert.