Mit 17 Punkten Vorsprung ist Jules Bianchi momentan der dominierende Pilot in der Formel 3 Euro Serie. Der Franzose kommt mit einem großen Polster zu den Saisonrennen neun und zehn nach Oschersleben - klar ist bereits jetzt: auch nach dem Wochenende in der Magdeburger Börde wird Bianchi die Gesamtwertung anführen - Christian Vietoris, der in der Tabelle auf der zweiten Position liegt - kann maximal gleichziehen.

Für die meisten Piloten in die 3,696 Kilometer lange Strecke unweit von Magdeburg und Hannover Neuland. Kaum jemand kennt den Kurs aus der Formel 3, denn die Euroserie ist in den letzten zwei Jahren nicht dort an den Start gegangen. Aktuelle Erfahrung liegt höchstens aus anderen Serien vor, wie etwa bei Volkswagen: "Das Rennen in Oschersleben markiert nach drei Jahren zwar die Rückkehr der Euro Serie hierher, Volkswagen hat aber im ATS Formel-3-Cup bereits reichlich Erfahrung und Erfolge auf unserer Heimstrecke gesammelt", so Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

Wer schlägt Bianchi?, Foto: F3 EuroSeries
Wer schlägt Bianchi?, Foto: F3 EuroSeries

Hinter den beiden Mercedes-befeuerten Piloten Bianchi und Vietoris ist Jean-Karl Vernay momentan der beste Volkswagen-Fahrer im Feld. Der Franzose aus dem Rennstall Signature liegt auf der dritten Tabellenposition und hat 20 Zähler Rückstand auf seinen Landsmann. "Wir haben beim zurückliegenden Rennen in Zandvoort wichtige Punkte für den Kampf um die Meisterschaft geholt, allerdings viel zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht", so der 21-Jährige aus Villeurbanne. "Wir waren dort im Qualifying stark, daran wollen wir in Oschersleben anknüpfen. Für die Top-Piloten ist es das erste Mal auf dieser Rennstrecke, echte Erfahrungswerte hat keiner."

Eben diese fehlenden Erfahrungswerte könnten eine Chance für die Konkurrenz sein - denn Bianchi ist noch nie in Oschersleben gefahren. "Aber gerade deswegen werde ich mich ausführlich auf das Wochenende vorbereiten und mit meinem Ingenieur ein paar Videos anschauen, um zu sehen, wo die Bremspunkte liegen", so der ART-Pilot. Wie gut er sich anpassen kann, bewies Bianchi am vergangenen Wochenende: bei einem Gaststart in der britischen Meisterschaft kam er einmal auf das Treppchen und drehte in beiden Rennen die schnellste Runde.