Christian Vietoris hat auf dem Norisring in Nürnberg seinen zweiten Saisonsieg in der Formel 3 EuroSerie geholt. Der 20-jährige Mücke-Pilot setzte sich auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs gegen Jean-Karl Vernay und Jules Bianchi durch, die es ebenfalls auf das Treppchen schafften.

Nachdem Vietoris die erste Runde schadlos überstand, konnte er nach einer Safety-Car-Phase Roberto Merhi überholen und die Führung übernehmen. Zuvor nutzte der Deutsche bereits eine Kollision zwischen den beiden Briten Alexander Sims und Sam Bird aus, um die zweite Position zu übernehmen.

In der Meisterschaft rutschte Vietoris durch seinen heutigen Erfolg bis auf die zweite Position nach vorne. "Ich bin anscheinend ein richtiger Sonntagsfahrer", urteilte Vietoris. "Leider läuft das Qualifying nicht so wie erwartet, aber am Ende zählen nur die Punkte, auch wenn ich sie am Sonntag hole." Schwierig waren heute nur die mehreren Restarts, bei denen er sich immer wieder gegen seine Verfolger beweisen musste. "Es war sehr wichtig, dass ich mich bei den Neustarts etwas absetzen konnte, denn auf der Geraden fehlte immer etwas Topspeed."

Glücklich zeigte sich auch Jean-Karl Vernay, der nach einem sehenswerten Zweikampf mit Jules Bianchi Zweiter wurde. "Ganz zufrieden bin ich aber nicht, denn am Start habe ich viele Plätze verloren, nachdem mich Esteban Gutierrez zwei Mal getroffen hat", so der Franzose. "Mein Auto war etwas beschädigt, dennoch war ich etwas schneller als Christian. Leider habe ich bei den Restarts immer etwas Boden verloren und musste mich gegen Jules verteidigen."

Bianchi sah seine Chance, kam kurzfristig auch an Vernay vorbei, unterlag aber im direkten Duell. "Ich bin aber zufrieden, denn nach dem gestrigen Sieg stehe ich heute wieder auf dem Podium. Mein Start war nicht gut, ich bin bis auf Platz zehn zurückgefallen." Nach seiner kleinen Aufholjagd und Platz drei reichte es aber trotzdem, um die Meisterschaftsführung zu verteidigen.

Eine tolle Aufholjagd zeigte Mika Mäki. Der Finne war nur aus der zwölften Startreihe ins Rennen gegangen und überholte einen Konkurrent nach dem anderen. Nach 44 Runden schaffte er es sogar auf der dritten Position ins Ziel, durfte das Podium aber nicht besteigen. Kurz vor der Zieldurchfahrt kassierte der Signature-Pilot eine 30-Sekunden-Zeitstrafe wegen einem Überholmanöver unter gelb und wurde bis auf den 15. Platz durchgereicht. Die letzten Punkte gingen deswegen an Atte Mustonen, Tiago Geronimi und Henkie Waldschmidt auf den Rängen drei bis sechs.