Mehr hatte Jules Bianchi nicht für den Gewinn des Vizetitels tun können: Von Beginn an hatte der ART-Pilot das Feld angeführt, auch unter geschwenkter Zielflagge lag Bianchi noch vor der Konkurrenz. Doch die zahlreichen Querelen im Mittelfeld und der vorzeitige Rennabbruch machten dem Teamkollegen von Champion Nico Hülkenberg einen Strich durch die Rechnung: Wegen der zu kurzen Renndistanz wurde Bianchis zweiter Formel-3-Sieg statt mit den gewohnten sechs Punkten nur mit drei Zählern belohnt.

"Ich bin etwas enttäuscht", resümiert Jules Bianchi im Gespräch mit dem adrivo Motorsport-Magazin, trägt sein Schicksal aber mit Fassung. "Der Sieg macht mich glücklich. Der dritte Meisterschaftsrang ist nicht schlecht für das erste Jahr. Für mich ist es wichtig, in der Meisterschaft in den Top 3 zu sein. Und ich hoffe, dass ich die Meisterschaft im nächsten Jahre gewinne."

Die zahlreichen Zwischenfälle des chaotischen Saisonfinales hatten auch den späteren Sieger nicht zur Ruhe kommen lassen. "Es war kein einfaches Rennen. Es gab drei Restarts, und jeder Neustart birgt das Risiko, überholt zu werden. Mir sind die Starts gut geglückt, aber man muss hinter Safety-Car voll konzentriert sein", schildert Bianchi die Herausforderung des Führenden. "Ein seltsames Rennen."