Kazuya Oshima entschied den zweiten Lauf der Formel 3 EuroSerie im spanischen Barcelona für sich. Der Japaner verteidigte seine Pole Position am Start und war danach nicht aufzuhalten. Christian Vietoris konnte die Verfolgung auf den späteren Sieger erst in der zweiten Rennhälfte aufnehmen und bekam keine Chance auf einen Angriff.

Im Getümmel der ersten Kurve gab es wie am Vortag einige prominente Opfer. So mussten unter anderem Nico Hülkenberg und Dani Clos feststellen, dass man die Rechtskurve nach dem Start nicht zu viert nebeneinander anbremsen kann. Hülkenberg, der noch gestern als Sieger überzeugte, stellte sein Auto nach zwei Runden mit einer beschädigten Front in der Boxenstraße ab. Auch Edoardo Mortara, Zweiter in der Meisterschaft, kam nicht weit: der Italiener kollidierte in der zweiten Kurve mit dem Monegassen Stefano Coletti und musste ebenfalls aufgeben.

Zwei der vier deutschen Piloten machten dagegen alles richtig. Christian Vietoris schoss vom sechsten Startplatz über die Außenbahn bis hinter Kazuya Oshima und Yann Clairay auf den dritten Platz nach vorne. Jens Klingmann machte sogar sechs Ränge gut - der Rookie nutzte das Durcheinander in den ersten beiden Ecken, um sich bis auf Platz sechs zu verbessern. Zwischen ihm und Vietoris überstanden James Jakes und Jules Bianchi die ersten Kilometer.

Vietoris ringt Clairay nieder

Nach der Startphase hatten Vietoris und Klingmann kaum mehr etwas gemeinsam: Vietoris attackierte und setzte Clairay unter Druck, während Klingmann Blicke in den Rückspiegel werfen musste und seinen Punkte für den sechsten Platz verteidigte. Die Bemühungen des Mücke-Piloten schienen schon bald erfolgreich zu werden, als sich Clairay in Runde 15 verbremste und Vietoris einen ersten ernsten Angriff startete, aber auf der Außenbahn zurückstecken musste.

Oshima nutzte das Techtelmechtel hinter ihm zu seinem Vorteil. Der Japaner setzte sich mit seinem Boliden des Manor-Rennstalls Runde für Runde weiter von seinen Verfolgern ab und hatte zur Halbzeit des 16. Saisonlaufs schon einen Vorsprung von über drei Sekunden, den er bis zur Zieldurchfahrt verwaltete und nach 36 Runden nicht nur seine ersten Punkte, sondern auch gleich den ersten Sieg feierte.

Selbst Christian Vietoris, der in der Zwischenzeit einen weiteren Fahrfehler von Clairay zu seinem Vorteil nutzen konnte, gefährdete den Japaner nicht mehr. Hinter dem besten Deutschen des Tages schaffte es Jules Bianchi ebenfalls auf das Siegertreppchen. Der ART-Pilot setzte sich zunächst gegen seinen Teamkollegen James Jakes durch, wenig später zog er an Yann Clairay vorbei.

Für Jens Klingmann gab es dagegen keinen Grund zur Freude: der RC-Pilot verbremste sich wenige Runden vor dem Ziel und musste Brendon Hartley passieren lassen. Da dieses Manöver allerdings unter Gelb passierte, könnte es für Hartley ein Nachspiel haben. Hoffnung auf den letzten Punkt gibt es für Klingmann dennoch nicht: er wurde von Erik Janis überholt und kam als Achter ins Ziel.