Zum Ende der Saison gab es noch einmal ein sehr durchwachsenes und schwieriges Wochenende für uns. Auf dem Hockenheimring hat es im Training gut angefangen. Mit alten Reifen haben wir es locker unter die besten Zehn geschafft. Daher waren wir sehr optimistisch, zumal wir bei den Tests in Oschersleben noch etwas am Auto gefunden haben. Leider konnte ich meine Zeit im Qualifying nicht verbessern, obwohl wir mit neuen Reifen gefahren sind. Normalerweise sind diese mindestens eine halbe Sekunde schneller als die anderen, da man den Peak der Reifen richtig ausnutzen kann. Diese Reifenprobleme hatten aber mehrere Teams - und das nicht nur in Hockenheim. Bei mir ging gerade das, was auch mit den alten möglich war.

Vom 14. Startplatz kam ich gut ins Rennen und habe die erste Runde heile überstanden. Ich konnte bis auf den achten Platz nach vorne fahren, habe dann aber Probleme mit den Bremsen und dem Getriebe bekommen. Die Bremsen wurden einfach zu heiß, doch viel schlimmer war das Problem mit der Schaltung. Der dritte Gang fehlte fast komplett, trotzdem bin ich am Ende des Rennens nochmal an den Achten herangekommen. Doch ich konnte keinen Druck mehr ausüben, da in Hockenheim viele Kurven im dritten Gang gefahren werden.

Nach dem Rennen haben wir alles mögliche ausgetauscht und das Getriebe aufgemacht. Genutzt hat es nichts. Am Sonntag habe ich die gleichen Probleme bekommen, es war sogar noch schlimmer. Ich war froh, überhaupt ins Ziel gekommen zu sein. Filipe Salaquarda hatte das gleiche Problem mit seinem Pankl-Getriebe. Bisher wissen wir nicht, woran es liegt. Dafür war das Ergebnis mit dem neunten Platz noch sehr gut, aber auch sehr ärgerlich, da ich das ganze Rennen nur mit halber Kraft gefahren bin.

Für mich verlief nicht nur das letzte Rennwochenende unglücklich, sondern auch ein Großteil der ganzen Saison. Es hat gut angefangen, auch wenn es uns mehrfach schwer gefallen ist. Wir haben uns immer im Laufe der Wochenenden gut entwickelt. Wenn wir vorne waren, konnten wir unsere Position auch im Rennen umsetzen. So zum Beispiel in Brands Hatch oder am Norisring, wo mich nur plötzlich einsetzender Regen gestoppt hat. Wir waren sogar in Podestnähe. Auch in Mugello waren wir weit vorne, leider nur bis zur ersten Kurve und einem Unfall.

Besondere Dank für Jo Zeller und sein Team, Foto: adrivo Sportpresse
Besondere Dank für Jo Zeller und sein Team, Foto: adrivo Sportpresse

Das beste Rennen war sicher in Brands Hatch. Da braucht man sich nur das Ergebnis anschauen. Obwohl das letzte Jahr dort eine Katastrophe war, lief es 2007 mit dem anderen Auto erstaunlich gut. Tiefpunkte gab es leider mehrere. Eigentlich immer dort, wo ich in aussichtsreicher Position aus dem Rennen gekegelt wurde.

Ein großer Dank gilt meinem Team Jo Zeller Racing. Die Saison war zwar wie erwartet sehr schwer, da wir nicht die Größe der anderen Teams hatten. Dafür war es sehr schön, dass sich Jo allein auf mich konzentrieren konnte und auf mich einging. Auch wenn es schwer fiel, haben wir uns gut geschlagen.

Was ich nächstes Jahr mache, ist noch völlig offen. Am liebsten würde ich eine Klasse hoch, in die GP2 oder die Renault World Series. Da braucht man aber das doppelte Budget wie in der EuroSerie. Ich wäre auch froh, noch ein weiteres Jahr Formel 3 zu fahren. Für mich wäre es das dritte Jahr, aber es gibt viele, die es so gemacht haben. Die Formel 3 EuroSerie hat ein hohes Niveau und ist einer super Schule - da lernt man nie aus.